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Kommunalwahl in Augsburg: Wahl 2020: Erst die Stichwahl, dann folgen Koalitionsgespräche

Kommunalwahl in Augsburg

Wahl 2020: Erst die Stichwahl, dann folgen Koalitionsgespräche

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    Dirk Wurm und Eva Weber am Wahlabend im Rathaus. Beide wollen den Wahlkampf nicht einstellen, sagen aber, dass Corona deutliche Auswirkungen darauf haben wird.
    Dirk Wurm und Eva Weber am Wahlabend im Rathaus. Beide wollen den Wahlkampf nicht einstellen, sagen aber, dass Corona deutliche Auswirkungen darauf haben wird. Foto: Silvio Wyszengrad

    Nachdem das Stadtratsergebnis feststeht, werden in den kommenden Tagen Gespräche über das künftige Regierungsbündnis beginnen. Offiziell sagt keiner etwas, es zeichnet sich aber ab, dass CSU und Grüne das Gespräch suchen werden. Die Frage ist, ob sie noch einen weiteren Partner dazunehmen – und falls Ja, wen.

    Der CSU, mit 20 Sitzen stärkste Fraktion im 60-köpfigen Stadtrat, dürfte ein gewisser Führungsanspruch zukommen, auch wenn sich die Christsozialen in Bescheidenheit üben. Der Blick, so CSU-Fraktionschef Bernd Kränzle, gehe jetzt zunächst in Richtung Stichwahl. Man wolle „mit Dankbarkeit für das bisherige Ergebnis und mit viel Einsatz“ ein möglichst gutes Ergebnis für Oberbürgermeisterkandidatin Eva Weber herausholen. Mit Webers Ergebnis (43,1 Prozent), die nicht nur bei CSU-Wählern punktete, könne man überaus zufrieden sein. Auch das Stadtrats-Ergebnis sei angesichts der Begleitumstände „sehr gut“.

    Auch bei den Grünen, mit 14 Sitzen zweitstärkste Kraft und möglicher Koalitionspartner der CSU, hält man sich noch bedeckt. „Erst wenn klar ist, wer die Stichwahl gewonnen hat, kann man über Inhalte reden“, so Fraktionsvorsitzende Marina Wild. Dann sei auch Raum, um mit allen Gespräche zu führen. Aus der Verdoppelung der Sitze leitet Wild einen Auftrag zur Mitgestaltung der Politik ab.

    Eva Webers Kampagne lief unter dem Stichwort „Ja“.
    Eva Webers Kampagne lief unter dem Stichwort „Ja“. Foto: Ulrich Wagner

    CSU und Grüne kämen zusammen auf 34 Sitze zuzüglich der OB-Stimme, sollte Eva Weber das Rennen machen. Das ist eine Mehrheit, allerdings nicht übermäßig komfortabel, zumal CSU und Grüne bei allen programmatischen Andockstellen auch fundamental unterschiedliche Ideen haben, etwa bei der Osttangente. Denkbar ist, dass ein weiterer Partner dazugenommen werden soll. Nicht nur Weber sprach im Vorfeld der Wahl über stabile Mehrheiten.

    Stichwahl: SPD-Kandidat Dirk Wurm hofft auf ein gutes Ergebnis

    SPD-Fraktionsvorsitzender Florian Freund sagt, bei etwaigen Bündnisgesprächen gehe es immer darum, dass sich Positionen der SPD wiederfinden. Im Vordergrund stehe jetzt aber erst einmal, ein möglichst gutes Ergebnis für Dirk Wurm in der Stichwahl zu erzielen. Dahinter dürfte die Überlegung stehen, bei etwaigen Bündnisgesprächen möglichst viel Gewicht mitzubringen, auch wenn Wurm unterliegen sollte. Dass Wurm es in die Stichwahl schaffte, sei „ein Teilerfolg“, auch wenn man sich ein klareres Ergebnis als die 18,5 Prozent gewünscht hätte, so Freund. Das Stadtratsergebnis mit neun Sitzen sei „nicht zufriedenstellend“.

    In knapp zwei Wochen fällt die Entscheidung zwischen Eva Weber und Dirk Wurm.
    In knapp zwei Wochen fällt die Entscheidung zwischen Eva Weber und Dirk Wurm. Foto: Peter Fastl

    Freie-Wähler-Spitzenkandidat Peter Hummel sagte, die FW seien für Gespräche mit der CSU offen. „Im Landtag funktioniert es, also wäre es absurd, wenn wir uns Gesprächen verschließen würden.“ Mit drei Sitzen haben die Freien Wähler ihre Position im Stadtrat um ein Mandat ausgebaut. "

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