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Kommentar von Alfred Schmidt: Die Augsburger CSU zerfleischt sich selbst

Kommentar von Alfred Schmidt

Die Augsburger CSU zerfleischt sich selbst

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    Die Augsburger CSU zerfleischt sich selbst
    Die Augsburger CSU zerfleischt sich selbst

    Das hatten sich der CSU-Bezirksvorsitzende Christian Ruck und Oberbürgermeister Kurt Gribl anders vorgestellt. Tobias Schley, dem in den Augen vieler in der CSU seit Jahren eine Rolle als Störenfried anhaftet, sollte als Chef der Partei im Westen der Stadt gestürzt werden. Schley hat den Spieß umgedreht. Mit Hilfe von strippenziehenden einflussreichen Parteifreunden, die ihrerseits mit Ruck und Gribl ein Hühnchen zu rupfen haben, wurde Schley nicht etwa abgewählt, sondern gestärkt. Er und seine Leute haben es sogar geschafft, ihre Delegierten für den Bezirksparteitag im Juli durchzusetzen, was für den Bundespolitiker Ruck die Abwahl als Augsburger

    Das Husarenstück vom Mittwochabend könnte die CSU in Augsburg allerdings teuer zu stehen kommen. Wird Schley die Partei spalten, wie es Anfang der 80er-Jahre dem damaligen CSU-Chef Hermann Knipfer mit seinen Machtspielen widerfahren ist? Das Agieren von Schley und seinen Hintermännern erinnert viele in der Partei an Knipfers Politikstil.

    Ein wütender Oberbürgermeister, der angeblich bereits mit Parteiaustritt gedroht hat, und ein Auseinanderfallen der Partei in zwei verfeindete Lager sind keine gute Ausgangslage für ein erfolgreiches Weiterregieren der CSU im Augsburger Rathaus. Da auch der künftige Ordnungsreferent Volker Ullrich zum Schley-Lager gerechnet wird, könnte die innerparteiliche Front bald sogar mitten durch die Stadtregierung verlaufen.

    Die Augsburger CSU gibt mit ihrem Hauen und Stechen wieder einmal ein desaströses Bild ab. Sie hat damit begonnen, sich selbst zu zerfleischen.

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