Es ist eine schlechte Nachricht für Augsburgs Schulen - und es wird, dazu muss man kein Hellseher sein, auch nicht die letzte bleiben. Weil die Stadt nicht genug Geld hat, müssen dringend notwendige Bauarbeiten aufgeschoben werden. Aktuell trifft es das Rudolf-Diesel-Gymnasium, das noch auf unabsehbare Zeit eine Baustelle bleiben wird.
Auch bei den Bauprojekten an Schulen sind es Kostensteigerungen, die nun für Schwierigkeiten sorgen, ähnlich wie bei der Großbaustelle Staatstheater. Bei der Sanierung des Theaters allerdings hat sich die schwarz-grüne Koalition im Rathaus im Sommer trotz massiver Mehrkosten dafür entschieden, weiterzumachen - ein Stück weit nach dem Prinzip: "Augen zu und durch". Auch im Sommer war schon bekannt, dass die Coronakrise knappere Finanzen nach sich ziehen wird.
Augsburgs Schulen ziehen den Kürzeren
Bei den Schulen gibt es nun angesichts von Kostensteigerungen kein "Weiter so", sondern es wird nach hinten geschoben. Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) führt zwar ins Feld, bei den Finanzverhandlungen innerhalb der Stadtregierung für die Schulen gekämpft und damit auch weitere schlechte Nachrichten verhindert zu haben.
Es ändert aber nichts daran, dass sich der Eindruck aufdrängt: Ein prestigeträchtiges Bauprojekt wie das Theater, dass noch viele Millionen verschlingen wird, hat im Stadtrat offenbar eine so große Lobby, dass die Mehrheit dafür quasi einen Blankoscheck ausstellt. Beim Theater hat man sich für ein "Weiter so" entscheiden - warum geht das bei den Schulen, wenn sie wirklich so wichtig sind, dann nicht auch? Die Stadtregierung bleibt hier bisher eine klare Antwort schuldig.
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