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Kommentar: Theater: Die Stadt steht vor einem Dilemma

Kommentar

Theater: Die Stadt steht vor einem Dilemma

Nicole Prestle
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    Die Sanierung des Theaters war von Anfang an umstritten.
    Die Sanierung des Theaters war von Anfang an umstritten.

    Da ist es wieder, das „Elbphilharmonie-Trauma“. Doch während die Angst vor dem Bauprojekt, dessen Kosten ins Unermessliche steigen, in Augsburg lange diffus war, ist sie nun durch Zahlen belegt: Die Sanierung des Theaters wird teurer. Viel teurer. Vielleicht sogar um bis zu 135 Millionen Euro.

    Theatersanierung in Augsburg: Stadtregierung ist erschrocken

    Die Stadtregierung ist darüber offenbar selbst erschrocken, sagt aber, sie habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass durch steigende Baukosten letztlich auch höhere Ausgaben fällig würden. Das ist zwar richtig, doch es ist nicht die ganze Wahrheit. Denn um den Bürgern das Projekt schmackhaft zu machen, vermieden es die Verantwortlichen bislang stets, Kostenszenarien öffentlich zu machen. Stattdessen wurden die Erhöhungen scheibchenweise präsentiert. Die Akzeptanz des Millionenprojekts in der Stadtgesellschaft hat diese Vorgehensweise nicht erhöht.

    Wie sieht der Ausweg aus dem Dilemma aus?

    Umso schwerer wird es nun werden, einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden. Komplett zurückrudern kann die Stadt nicht, weil schon zu viel Geld ausgegeben wurde. Das denkmalgeschützte Große Haus muss auch saniert werden, die Bausubstanz ist schlecht. Ohne den Neubau dahinter wäre es wiederum nur ein Gebäude, aber kein funktionsfähiges Theater. Bleibt als mögliches Einsparpotenzial also fast nur der Neubau der zweiten Spielstätte, was laut Baureferent Merkle gut 27 Millionen brächte – eine nahezu lächerliche Summe angesichts der Gesamtkosten. Oberbürgermeisterin Eva Weber fällt zu Beginn ihrer Amtszeit auf die Füße, dass die Verwaltung beim Theater bislang eher verhalten kommunizierte, um das Projekt ja nicht zu gefährden. Jetzt dürfte der Unmut umso größer werden.

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