Es ist zu früh, um zu bewerten, ob der Süchtigentreff am Oberhauser Bahnhof dauerhaft dabei hilft, die Situation dort zu verbessern. Heißt: die Attraktivität des Helmut-Haller-Platzes zu erhöhen, der zwar kein richtiger Brennpunkt ist, aber als einer gilt. Wenig einladend, oft auch unangenehm, sind der Bahnhof und sein Vorplatz jedoch schon, private Initiativen wie das aktuell laufende Festival „Sommer am Kiez“, die den Platz beleben und aufwerten, ändern daran nur temporär etwas.
Der Standort ist besser
Schon jetzt aber lässt sich sagen, dass der Treff ein hilfreiches Angebot für suchtkranke Menschen ist. Er schafft eine Betreuungsmöglichkeit, wo es bislang keine gab: direkt dort, wo sich viele Menschen aus der Alkoholiker- und Süchtigenszene der Stadt aufhalten. Die Diskussionen im Vorfeld der Eröffnung des Treffs haben nicht nur dazu geführt, dass die Belange und Argumente von Anwohnern, Polizisten und Sozialarbeitern öffentlich in den Fokus rückten, sie hatten auch ein ganz praktisches Ergebnis: der Süchtigentreff ist nun nicht in der Dinglerstraße angesiedelt, was ursprünglich geplant war und bedeutet hätte, dass das Angebot schon ein gutes Stück vom Bahnhof entfernt gewesen wäre, sondern direkt am Helmut-Haller-Platz selbst.
Kosten sind überschaubar
Es ist sicherlich der geeignetere Standort. Es ist der richtige Ansatz, an Ort und Stelle ein Betreuungsangebot für Süchtige zu schaffen. Eine bislang offene Frage ist, ob oder welche Auswirkungen der „BeTreff“ für die Anwohner hat. Eine Frage der Kosten ist das Angebot allerdings nicht. Sie liegen bei 220000 Euro pro Jahr. Das ist, zum Vergleich, nicht viel mehr, als der Betrag, der zuletzt für die Sicherheitsmaßnahmen während der „Sommernächte“ veranschlagt wurde.