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Kommentar: Straßenklaviere: So bespielt man die Plätze der Stadt

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Straßenklaviere: So bespielt man die Plätze der Stadt

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    Jaroslaw Sapototzki spielte am Königsplatz.
    Jaroslaw Sapototzki spielte am Königsplatz. Foto: Ida König

    Die paar Worte lösen schnell einen Abwehrreflex aus: Man muss die Stadt bespielen. Nein, will mancher sofort rufen. Eine Stadt und ihre Plätze sind weder Spielplatz noch Disneyworld. Stimmt, und trotzdem kann man die Klavier-Aktion „Play Me, I’m yours“ gut finden.

    Genau so wie das mit den zehn Straßenklavieren geschehen ist, lässt sich eine Stadt wunderbar bespielen. Es ging nicht um Kommerz, niemand musste etwas kaufen, essen oder trinken, keiner Eintritt bezahlen: Die Pianos standen einfach da und wer wollte, konnte darauf spielen. Da saß das kleine Mädchen, das die gehetzte Mama ausbremste, um ein paar Tasten zu drücken. Da saß der Hobbypianist ebenso wie der Profi. Und wer wollte, hörte zu – wen es störte, der ging weiter. Hinter den Klavieren steckt eine verblüffend einfache Idee, die in diesem Frühjahr genau den richtigen Ton traf.

    Keine teuren Events

    Augsburg diskutiert viel über seine Plätze, denn die Menschen lieben es, ihre Zeit vor dem Rathaus oder anderswo im Freien zu verbringen. Leider benehmen sich nicht alle so, wie man es sich wünscht. Dagegen müssen Stadt und Polizei mit der Macht des Gesetzes vorgehen. Es ist jedoch auch sinnvoll, die Plätze zu bespielen, um alle Menschen dorthin zu bringen und zu zeigen: Das ist unsere Stadt, das ist unser aller Platz. Dafür braucht es bitte keine teuren und hochgepushten Events. Wie es geht, haben die Pianos gezeigt, manchmal reicht ein schlichtes Klavier. Übrigens: Keines der zehn Instrumente ist, so weit bekannt, nachhaltig zu Schaden gekommen.

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