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Kommentar: Sind intelligente Ampeln der richtige Weg?

Kommentar

Sind intelligente Ampeln der richtige Weg?

Stefan Krog
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    Intelligente Ampeln sollen den Verkehr in der Jakobervorstadt flüssiger machen.
    Intelligente Ampeln sollen den Verkehr in der Jakobervorstadt flüssiger machen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Sind Ampeln, die mehr Autos durchlassen, der richtige Weg, um die Belastung durch Abgase zu senken? Oder sorgt man nicht vielmehr dafür, dass Autofahren attraktiver wird, mehr Leute Auto fahren und am Ende eine gegenteilige Wirkung erreicht wird?

    Parkleitsystem und intelligente Ampeln haben mit der Dieselkrise nichts zu tun

    Zur Ehrlichkeit gehört dazu, dass ein Teil des Maßnahmenprojekts gegen die Stickoxidwerte in Augsburg schon geplant waren, bevor die Diesel-Betrügereien der Autokonzerne aufgeflogen waren und Förderpakete geschnürt wurden.

    Die Ampelachse in der Haunstetter Straße ist ein politischer Ausgleich dafür, dass die Straße ein Tempo-50-Limit aus Lärmschutzgründen bekommt. Und auch das Parkleitsystem ist schon seit langen beschlossen, und zwar nicht aus Umweltschutzgründen, sondern um die Erreichbarkeit der Innenstadt für Kunden zu verbessern.

    Der Nahverkehr muss Vorrang vor den Autos haben

    Bestandteil einer Verkehrswende sind die grünen Wellen nicht. Allenfalls, wenn intelligente Ampeln auch dafür sorgen, dass Busse und Straßenbahnen besser durchkommen, könnten sie das für sich in Anspruch nehmen. Grundsätzlich ist die Priorisierung von Bussen und Straßenbahnen für Autofahrer aus verständlichen Gründen lästig.

    Aber hier kommt die Demokratie zum Tragen: Selbst eine mäßig gefüllte Straßenbahn hat 20 oder 30 Fahrgäste. Würden sie Auto fahren, wären es 20 bis 30 Autos mehr, die über die Kreuzung wollen. Die Tram hilft, den Verkehr zügiger und effektiver zu gestalten, und zwar für alle.

    Trotz Verkehrswende: Zahl der Autos steigt in Augsburg noch weiter

    Doch vor allem sind die Ampeln dafür da, den Autoverkehr flüssiger zu machen. Das mag nicht die reine Lehre sein, aber es ist pragmatisch. Denn allen Vorhersagen zur Verkehrswende zum Trotz steigt die Zahl der Autos auch in Augsburg.

    Es mag sein, dass die junge Generation weniger Interesse am Auto hat, doch solange die alte Generation noch Autos kauft, bleiben die Straßen voll.

    Schlaue Ampeln sind ein pragmatischer Weg, um damit umzugehen. Neue große Autostraßen innerhalb der Stadt wären hingegen eine Grundsatzfrage.

    Lesen Sie auch den Artikel: Schlaue Ampeln: Weniger Staus für Autofahrer

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