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Kommentar: SPD: Ein Rückzug mit bitterem Beigeschmack

Kommentar

SPD: Ein Rückzug mit bitterem Beigeschmack

Michael Hörmann
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    Fünfzehn Monate vor der Kommunalwahl im März 2020 gibt es einen Paukenschlag in der SPD-Stadtratsfraktion. Es ist eine Rochade: Margarete Heinrich gibt den Vorsitz ab, Stellvertreter Florian Freund rückt auf. Wie ist dieser Wechsel zu interpretieren? Die SPD, die bei der

    Freund war schon lange als möglicher Chef gehandelt worden

    Der Zeitpunkt des Wechsels in der Fraktion der Sozialdemokraten mag überraschen. Dazu gibt es aber eine Vorgeschichte. Margarete Heinrich war bei der Landtagswahl als SPD-Kandidatin gescheitert. Wäre sie in den Landtag gekommen, hätte es den Wechsel im Stadtrat schon zeitlich früher gegeben. Intern war längst vereinbart worden, dass Heinrich im Fall eines Landtagsmandats den Fraktionsvorsitz abgeben soll. Schon zu diesem Zeitpunkt war Florian Freund als möglicher Chef gehandelt worden. So kam es aber nicht.

    Heinrich galt jedoch nach der Landtagswahl in Teilen der Augsburger SPD als gescheitert. Wie sollte man mit ihr dann engagiert und motiviert in die Kommunalwahl ziehen? Dies alles dürfte man ihr in dieser Form zu verstehen gegeben haben. Die Begründung für den Führungswechsel in der Fraktion ist nachvollziehbar. Die Umstände, wie die Übergabe praktisch umgesetzt wird, haben einen bitteren Beigeschmack. Margarete Heinrich hat schon länger einen Urlaub für die kommende Woche geplant, in der sie bei der Stadtratssitzung entschuldigt fehlen wird. Dass in ihrer Abwesenheit die SPD-Stadtratskollegen über eine wichtige Personalie entscheiden, die die 53-Jährige direkt betrifft, ist höchst ungewöhnlich. Die nach außen hin verkündete Harmonie überzeugt nicht. Der designierte Fraktionschef Florian Freund übernimmt ein Amt, in das er sich gedrängt hat. Wenn es ihm in den nächsten Wochen und Monaten gelingt, die SPD schlagkräftig für die Kommunalwahl aufzustellen, haben Freund und seine Mitstreiter vieles richtig gemacht. Sollte die SPD nicht zur Ruhe kommen, sind dies denkbare schlechte Voraussetzungen für die Wahl im März 2020.

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