Lech und Wertach gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen in Augsburg. Wer auf viele Menschen treffen möchte, kennt die Orte, an denen jede Menge los ist. Er geht an der Wertach zur Kulperhütte, am Lech bietet sich der Abstecher zum Kuhsee an. Die kilometerlangen Wege an den beiden Flüssen sind allerdings so gelegen, dass es genügend Strecken gibt, auf denen sich nur wenige Spaziergänger bewegen.
Wenn die Stadt nun für große Teile an Lech und Wertach eine Maskenpflicht verordnet, tut sie sich damit keinen Gefallen. Diese Auflage aufgrund der Corona-Pandemie schießt ein Stück über das Ziel hinaus. Mit solchen Regelungen wird bei großen Teilen der Bevölkerung kein Verständnis für die Maßnahmen allgemein geweckt.
Strengere Maskenpflicht-Regelung für Kuhsee ist in Ordnung
Strengere Regelungen für den Kuhsee und den Bereich rund um die Kulperhütte stehen dabei nicht zur Diskussion. Diese Entscheidung ist nachvollziehbar. Wenn die Stadt jedoch argumentiert, an Lech und Wertach sei vergleichbar so viel los wie in der Innenstadt, kann man darüber nur den Kopf schütteln. An den Flüssen verteilen sich die Ausflügler ganz anders. Die Wege sind zudem breit genug, um sich mit Abstand aus dem Weg zu gehen. Es wäre daher besser, auf die Eigenverantwortung von Ausflüglern zu bauen als mit Verboten zu operieren.
Die Argumentation von Gesundheitsreferent Reiner Erben, dass sich an schönen Tagen die Menschen an den Ausflugszielen von Lech und Wertach tummeln, ist zutreffend. Nur: Es ist November. Das Wetter ist eher kühl und regnerisch. Die Wege sind teils sogar matschig. Wer jetzt vor die Türe geht, um Lech und Wertach anzusteuern, ist ein Erholungssuchender. Gerade unter der Woche sind es ohnehin nur noch ganz wenige Ausflügler. Die Menschen jetzt zu zwingen, an Lech und Wertach eine Maske zu tragen, ist der falsche Ansatz.
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