Die Zeiten sind für alle Händler hart und herausfordernd. Insofern kann es nicht überraschen, wenn jedwede Chance genutzt wird, Umsatz zu erzielen. Die Corona-Auflagen für die Geschäftswelt sind allerdings so gestaltet, dass es immer wieder zu Ärger kommt. Warum dürfen Drogeriemärkte und Supermärkte ein breites Sortiment anbieten, während zum Beispiel Spielwarenhändler ihr Geschäft schließen müssen, war einer der Streitpunkte. Dabei drängte sich zumindest der Eindruck auf, dass dank Unterstützung von spitzfindigen Juristen stets eine Hintertüre offen bleibt, um sich gegenüber der Konkurrenz abzuheben.
Auch im Fall des Click-und-Collect-Systems gibt es wohl eine gewisse Grauzone. Das Beispiel des Modehauses Brax liefert hier den Beweis. Für den Handelsverband ist das Agieren nicht zu tolerieren. Die Stadt Augsburg ist bislang noch nicht eingeschritten. Es sieht zumindest auch nicht danach aus, dass sie mit aller Härte gegen das Unternehmen vorgeht. Das könnte daran liegen, dass sich die Stadt vor einer Niederlage in einer juristischen Auseinandersetzung fürchtet. Wenig erfreulich ist daher die Situation für alle Händler, die sich strikt an die Auflagen halten. Ihr Unmut über die Firma Brax ist nachvollziehbar.
Augsburgs Händler benötigen Planungssicherheit
Debatten über die richtige Auslegung des Click-und-Collect-Systems lenken andererseits vom übergeordneten Thema ab. Die Händler benötigen endlich Planungssicherheit, zu welchem Zeitpunkt sie ihre Geschäfte wieder öffnen dürfen. Es geht schlicht und einfach darum, dass Kunden wieder im Laden ihre Waren kaufen.
Lesen Sie den zugehörigen Artikel: "Verzerrung des Wettbewerbs": Händler wettern gegen Augsburgs Modehaus Brax
Lesen Sie dazu auch:
- "Ungerecht ohne Ende": Stehlen Drogerie- und Supermärkte Händlern die Kunden?
- Debatte: Das große Ladensterben ist in Augsburg eine reale Gefahr
- Zehn Euro fürs Abholen: Ärger über Click-und-Collect-Gebühren bei Ikea