Corona hat das Thema zeitweise in den Hintergrund rücken lassen. Aber damit ist es nicht verschwunden. Die Welt steuert mit dem Klimawandel auf eine existenzielle Krise zu. Es ist verständlich, dass es gerade jungen Menschen nicht schnell genug geht mit der Umsetzung der Klimaziele. Dass sie frustriert sind, wie ihre Zukunft aufs Spiel gesetzt wird.
Oberbürgermeisterin Eva Weber hat deshalb richtig gehandelt, als am Donnerstagabend Klima-Aktivisten kurzzeitig das Rathaus „besetzten“ – die jungen Leute weigerten sich, nach dem Ende der Öffnungszeit das Gebäude zu verlassen. Eva Weber griff ausgleichend ein und suchte das Gespräch mit den Demonstranten. Indem sie die Klimaschützer als ihre Gäste bezeichnete, ersparte sie der Polizei einen rigiden Einsatz und sorgte dafür, dass die Situation nicht unnötig eskalierte.
Eva Weber hat in einer kritischen Situation gut reagiert
Alt-OB Kurt Gribl hatte seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur und seine Festlegung auf Eva Weber als Wunschnachfolgerin auch damit begründet, dass in diesen Zeiten viel Kommunikation gefragt sei – und hier Eva Weber stärker sei. Sollte er Situationen wie am Donnerstag gemeint haben, so muss man ihm recht geben. Die Oberbürgermeisterin hat in dieser kritischen Situation gut reagiert.
Den Ausgleich und das Gespräch zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine Stärke. Eva Weber muss nur aufpassen, dass ihr Kurs nicht als Einladung verstanden wird, bei Protesten immer noch einen Schritt weiter zu gehen. Gewalt und auch Sachbeschädigungen sind nicht zu dulden. Das hat sie aber auch klar so formuliert.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Klimaschützer melden sich mit Protesten zurück
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