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Kommentar: Hotels: Nicht so weitermachen wie bisher

Kommentar

Hotels: Nicht so weitermachen wie bisher

Andrea Wenzel
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    In Augsburg entstehen in den kommenden Jahren zahlreiche neue Hotels.
    In Augsburg entstehen in den kommenden Jahren zahlreiche neue Hotels. Foto: Bodo Schackow

    Zwölf neue Hotels beziehungsweise Boardinghäuser in Augsburg bis 2023 – das ist eine Hausnummer. Dass sich all die Betten nicht von selbst füllen werden, ist klar. Ebenso, dass sich vor allem kleine, privat betriebene Hotels um ihre Existenz sorgen. Ein Verdrängungswettbewerb sei nicht ausgeschlossen, sagen Experten wie der Sozialgeograph Markus Hilpert von der Uni Augsburg. Selbst Tourismusdirektor Götz Beck, der lange für ein Bettenplus warb, sieht den Bedarf inzwischen gedeckt. Bereits im Geschäftsbericht der Regio für 2018 erklärte er, „dass der Ausbau des Bettenvolumens trotz der Anfragen mehrerer potenzieller Investoren zum derzeitigen Zeitpunkt weder angedacht noch erwünscht“ sei. Trotzdem haben weitere Hotelketten jüngst ihre baldige Eröffnung angekündigt.

    Augsburg: Sprechen Hotels für das touristische Potenzial der Stadt?

    Ob die Ansiedlung der vielen neuen Hotels für das touristische Potenzial der Stadt spricht, ist schwer zu beantworten. Ja, Augsburg hat jede Menge zu bieten und ist für Touristen sehenswert. Auch Kongresse lassen sich hier gut abhalten. Was Experten aber fehlt, ist eine ausführliche Analyse, wie viel mehr an Betten Augsburg für eine sinnvolle Entwicklung tatsächlich bräuchte – und in welchen Segmenten. Solche Analysen machen nur die einzelnen Hotelbetreiber selbst, heißt es. An den Methoden der Erhebungen bestehen allerdings Zweifel. Manche Hotelketten berufen sich auf Zahlen aus 2017 – also einem Zeitpunkt, zu dem die Dynamik am Markt noch gar nicht eingesetzt hatte. Zudem ist zu hören, dass die Häuser unter anderem auch der Kapitalanlage dienen sollen.

    Das alles hilft also nicht weiter. Die Lage ist wie sie ist und muss bewältigt werden. Vor dieser Herausforderung stehen allerdings nicht nur die alt eingesessenen Hotels, sondern auch all die neuen. Es ist also dringend nötig, sich bewusst zu machen, wie man mit dem Tourismus in Augsburg künftig umgehen und welche Bedeutung man ihm zusprechen will. Denn nur so können schlagkräftige Konzepte entstehen. Weitermachen wie bisher führt dagegen nicht zum Ziel.

    Lesen Sie dazu den Artikel von Andrea Wenzel: Augsburg kämpft um mehr Touristen

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