Einkaufen in Corona-Zeiten: Manche Kunden sind für immer verloren

01.12.2020

Das Weihnachtsgeschäft in Augsburg läuft schleppend an. Selbst wenn die Pandemie vorbei ist, könnten die Folgen für die Geschäfte gravierend sein.

Die Bürgermeister-Fischer-Straße gilt als beliebte Adresse für Weihnachtseinkäufer, an normalen Tagen sind dort viele Menschen unterwegs. Eine Auswertung der Frequenzzahlen lässt zunächst zwar keine Rückschlüsse zu, ob Passanten einkaufen. Je mehr Menschen unterwegs sind, desto höher ist aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Geschäftswelt profitiert. Und daher haben die statistischen Angaben, die für die Annastraße und Bürgermeister-Fischer-Straße regelmäßig vorliegen, durchaus Aussagekraft.

Das Zahlenmaterial, das unter dem Einfluss der Corona-Pandemie zu bewerten ist, macht deutlich: Die Innenstadt gehört zu den großen Verlierern. Der Abstecher ins Stadtzentrum ist seit Monaten für viele Menschen eben nicht mehr interessant. Dazu zählen Auswärtige, da die Einschränkungen wegen Corona den Städtetourismus massiv getroffen haben.

Die Kundschaft fehlt in Augsburg

Wer als Geschäftsmann seinen Laden in der Innenstadt hat, weiß um die Folgen der fehlenden Kundschaft. Umsätze gingen massiv zurück. Zum kleinen Teil werden Einnahmeverluste aufgefangen, weil ein Teil der Belegschaft in Kurzarbeit ist. Personalausgaben reduzieren sich also. Für die Mitarbeiter, die da sind, ist es aber unbefriedigend, auf Kunden zu warten, die einfach nicht kommen wollen. Zumindest in den nächsten Wochen werden die Häuser wegen Weihnachten wohl besser gefüllt sein als in den zurückliegenden Wochen. Allerdings pendelt man sich auf einem gegenüber dem Vorjahr niedrigen Niveau ein.

Das verheißt, mit Blick nach vorne, wenig Gutes. Selbst wenn das öffentliche Leben mit Beginn von Corona-Impfungen langsam hochgefahren werden kann, sind die Frequenzzahlen früherer Zeit wohl lange nicht erreichbar, wenn sie überhaupt jemals wieder erreicht werden. Corona hat das Einkaufsverhalten verändert. Die Online-Bestellung wird für immer mehr Kunden selbstverständlich. Vor allem dann, wenn sie gute Erfahrungen gemacht haben. Für den stationären Handel ist dies fatal. Wer ist stark genug, um dauerhaft zu überleben? Da spielt das Weihnachtsgeschäft gar nicht mal mehr die wichtigste Rolle.

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