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Kommentar: Die Forderung der Schwimmer ist berechtigt

Kommentar

Die Forderung der Schwimmer ist berechtigt

Michael Hörmann
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    Das Hallenbad in Haunstetten gehört zu den insgesamt fünf städtischen Hallenbädern.
    Das Hallenbad in Haunstetten gehört zu den insgesamt fünf städtischen Hallenbädern.

    Der Betrieb eines städtischen Bades ist ein teures Unterfangen. Die Hallenbäder in Haunstetten, Göggingen und im Spickel schlagen jährlich mit einem Minus von drei Millionen Euro im städtischen Haushalt zu Buche. Die Eintrittspreise decken die laufenden Betriebskosten bei Weitem nicht. Würde man also allein aufs Geld schauen, dürfte die Stadt eigentlich gar keine Bäder managen.

    Sie tut es dennoch, weil es eine kommunale Aufgabe ist, ausreichend Schwimmstätten für die Bürger bereitzustellen. Frei- und Hallenbäder sind beliebte Freizeiteinrichtungen. Dieses Jahr haben fast 250000 Badegäste die drei städtischen Freibäder besucht.

    Was in der Diskussion über die Zukunft von Bädern gerne übersehen wird, ist dieser Punkt: Speziell für die Augsburger Schulen sind Bäder im Stadtgebiet elementar wichtig. Es geht hier im Sportunterricht vor allem darum, Schülern das Schwimmen beizubringen, sofern sie es noch nicht können. Das geht allerdings nur, wenn ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Dies ist in der Großstadt Augsburg mit bald 300000 Einwohner eben nicht der Fall. Bäder fehlen. Es besteht insofern dringender Handlungsbedarf.

    Es genügt daher nicht, vorhandene Einrichtungen zu sanieren. Das Angebot muss vielmehr ausgebaut werden. Insofern ist die Forderung der Schwimmvereine berechtigt. Dass sie in eigener Sache speziell an ein wettkampftaugliches 50-Meter-Becken denken, das überdacht ist, ist nachvollziehbar. Ebenso wichtig wird es sein, die Planungen für ein neues Familien- und Freizeitbad voranzutreiben. Es mag sich hier um ein sicherlich teures Millionenprojekt handeln, dessen Kosten ohnehin einmal ermittelt werden müssen.

    Bei der Finanzierung ist ein Blick zur Kultur durchaus erlaubt: Weil die Stadt in den nächsten Jahren den Theaterstandort für insgesamt rund 200 Millionen Euro modernisiert und somit den Kulturbereich mit einem immens hohen Betrag finanziell unterstützt, darf der Sport sehr wohl seine Ansprüche anmelden. Beides gehört zu einer Großstadt. Schwimmen und Wassersport, zu dem beispielsweise die Wassergymnastik gehört, zählen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Ein neues Bad geht auf die Bedürfnisse der in Augsburg lebenden Menschen ein.

    Lesen Sie hierzu auch den Artikel: Das Ringen um ein 50-Meter-Becken

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