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Foto: Silvio Wyszengrad
Foto: Silvio Wyszengrad

Die Tarifreform wird in ihrer jetzigen Form nicht mehr lange zu halten sein. Vor allem beim Kurzstreckenticket muss nachgebessert werden.

Kommentar
25.01.2018

Die Augsburger Tarifreform ist so nicht mehr lange zu halten

Von Michael Hörmann

Wer Abläufe in der Politik analysiert, kann es prophezeien: Die Tarifreform, die seit 1. Januar so viele Bürger auf die Barrikaden bringt, ist politisch nicht mehr lange zu halten.

Der Protest zeigt Wirkung. Die Politik, in diesem Fall der Augsburger Stadtrat, ist gewillt, am Reformwerk im Augsburger Nahverkehr nachzubessern. Korrekturen sind überfällig. Wenn sich jede zweite Beschwerde um das viel zu kurz gegriffene Kurzstreckenticket im Stadtgebiet dreht, weiß man, wo der Hebel anzusetzen ist.

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Tarifreform: Das Kurzstreckenticket muss überarbeitet werden

Auch diese Prognose sei gewagt: Ein überarbeitetes Kurzstreckenticket gilt dann künftig bis mindestens sieben Haltestellen. Nicht auszuschließen ist ferner, dass auch eine Wochenkarte ganz zügig wieder eingeführt wird. Jetzt geht alles sehr schnell.

Bereits im April will der Stadtrat eine Stoßrichtung haben, wohin die Reise im Nahverkehr gehen soll. Alle, die noch vor ein paar Monaten für die Tarifreform gestimmt haben, sind reumütig.

Die Grünen setzen sich an die Speerspitze der politischen Bewegung, die Änderungen für dringend nötig hält. Es ist ein billiges Manöver, weil durchschaubar. Bestätigt können sich gegenwärtig aus Reihen des Stadtrats die SPD und die Sechser-Ausschussgemeinschaft sehen. Sie lehnten die Tarifreform ab. Ihre damals vorgebrachten Argumente kommen jetzt zum Zug.

Nicht alles an der Tarifreform ist schlecht

Für Fahrgäste ist der entscheidende Punkt, dass die von ihnen so vehement geforderten Nachbesserungen bald geschehen. Dass schwer nachvollziehbare Entscheidungen, was die Preise anbelangt, schnell korrigiert werden.

Trotz aller berechtigten Kritik an der Tarifreform ist aber auch nicht alles schlecht. Es ist nachvollziehbar, dass die Stadtwerke mehr Abonnenten gewinnen wollen. Dies garantiert ihnen eine bessere Einnahmensituation. Das ist aus unternehmerischer Sicht absolut richtig. Die Zahl der gewonnenen Neukunden gibt den Stadtwerken recht.

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