Noch vor Kurzem wähnten sich viele Bürger trotz steigender Corona-Zahlen in relativer Sicherheit. Der Blick auf die aktuellen Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus zeigt jedoch, dass die jüngsten Warnungen keineswegs Schwarzmalerei waren, sondern traurige Realität sind. Gerade die Senioren, die durch schärfere Regeln besser geschützt werden sollen, trifft es besonders hart.
Es ist müßig zu diskutieren, ob die positiv getesteten Senioren in den Heimen an den Folgen der Infektion oder aufgrund anderer Erkrankungen gestorben sind. Genauso unangebracht ist es, bei Ansteckungen zwischen „Schuldigen“ und „Opfern“ zu unterscheiden. Fakt ist, dass Covid-19 die Pflegeeinrichtungen vor Herausforderungen stellt, die alle bisherigen Probleme in den Schatten stellen. Infizierte beziehungsweise erkrankte Bewohner brauchen noch mehr Pflege und Zuwendung. Gleichzeitig wird die Personaldecke immer dünner, weil die Pflegekräfte in Quarantäne sind.
Die Schutzmaßnahmen in Augsburgs Seniorenheimen reichen nicht mehr aus
Tatsache ist auch, dass alle in den vergangenen Monaten erstellten Schutz- und Hygienekonzepte nicht mehr ausreichen – zumal sie nicht lückenlos kontrolliert werden können. Hoffnungen setzen die Einrichtungen auf den Einsatz von Antigen-Schnelltests. Noch ist es aber zu früh zu beurteilen, ob diese ein wirklich probates Mittel sind, um die Ausbreitung des Virus in Pflegeheimen einzudämmen.
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