Augsburg bekommt sein Staatstheater schneller als gedacht. Selbst die Theaterleitung wurde offenbar von der aktuellen Entwicklung überrascht: Intendant André Bücker präsentiert heute seinen zweiten Spielplan, erarbeitet wurde er für ein städtisches Haus. Ob Bücker nun inhaltlich nochmals „nachbessert“? Eher nicht. Der Aufwand wäre viel zu hoch.
Obwohl der Termin für die Verstaatlichung des Dreispartenhauses steht, bleiben Fragen offen. Eine ist, ob Augsburg durch die neue Struktur tatsächlich weniger Geld fürs Theater ausgeben muss. Bislang fließen aus dem städtischen Haushalt 16 Millionen Euro jährlich. Liefe es am Ende auf ein Stiftungsmodell mit einer hälftigen Trägerschaft zwischen Freistaat und Stadt hinaus, würde Bayern ab September die Hälfe der insgesamt 24 Millionen Euro Zuschüsse übernehmen. Doch der Betrieb eines Staatstheaters ist teurer als der eines kommunalen Hauses. Deshalb könnten sich die Zuschüsse in den nächsten Jahren insgesamt erhöhen.
Doch auch losgelöst von Geldfragen ist der Einstieg des Freistaats für Augsburg großartig. Mit dem Titel Staatstheater ist eine weitere qualitative Aufwertung zu erwarten. Wer freut sich darüber nicht?!