Klimaschützer wollen den Winter über im Camp am Rathaus bleiben
Plus Seit sechs Wochen gibt es das Klimacamp neben dem Augsburger Rathaus. An ein Aufgeben denken die Aktivisten noch lange nicht.
Am 1. Juli bezogen Vertreter von Augsburger Initiativen, wie die Klimaschützer von Fridays for Future (FFF), Extinction Rebellion, Greenpeace oder Ende Gelände den Fischmarkt am Rathaus. Mit ihrem Klimacamp wollten sie gegen die damals bevorstehende Entscheidung des Bundestages für ein Ausstiegsgesetz aus der Stromproduktion mit Kohle demonstrieren. Heute – sechs Wochen später – ist das Kohleausstiegsgesetz von der Bundesregierung schon lange beschlossen. Die Mitglieder des Klimacamps beziehen immer noch Stellung am Rathaus und wollen viel länger bleiben. „Wenn es sein muss, bleiben wir noch den ganzen Winter über“, betont FFF-Sprecher Ingo Blechschmidt.
Derzeit würden sich im Verlauf des Tages zwischen 20 bis 30 Personen im Camp aufhalten, abends zwischen 30 und 60 und nachts um die 20 Klimaschützer, so Blechschmidt. „Momentan haben wir konstante Zahlen, weil wir viele Gäste im Camp haben, die uns aus ganz Deutschland besuchen und uns unterstützen wollen.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
Bekanntermaßen sehe ich die 'Rathausbelagerung' auch kritisch. Und natürlich hat es einen Nötigungscharakter. Inwieweit ist das politisch legitimiert? Es ist wie immer: Wenn man etwas erfreulich und richtig findet, ist man bereit hinzunehmen, dass eine Minderheit einer Mehrheit vorschreibt, was sie zu tun hat.
Man muss dabei nur im Auge behalten, dass andere anderes für richtig erachten (beispielsweise die AfD) . Und da ist man dann auf einmal gar nicht angetan, wenn diese versuchen, ihre Ziele gegen eine Mehrheit durchzusetzen (Beispiel Anti-Corona-Maßnahmen-Demos)
"(Beispiel Anti-Corona-Maßnahmen-Demos)"
Ist das nicht kontraproduktiv bei den ansteigenden Zahlen von Corona-Infizierten?
@RICHARD M
Es geht nicht um "Krümmel zu suchen" und "gegen die Klimaschützer zu agieren". Es geht um die Art und Weise, wie man das macht. Man kann hier mit Gewalt nichts durchsetzen und die Stadt Augsburg erst recht nicht. Hier sitzen bleiben zu wollen, bis etwas geschieht, ist keine Demonstration mehr. Das ist die "gewaltsame" Durchsetzung einer Forderung. Hier versucht eine Minderheit Ihre ausgerufenen Ziele mit Androhungen durchzusetzen. Als Nächstes kommen die Tierschützer, Radfahrer, Fußgänger, usw. und eröffnen Camps, um Ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. En normaler Infostand würde genügen. Dass Klimaschutz vonnöten ist, ist bekannt und viele arbeiten daran, Deutschland ist dabei immer noch einer der Vorreiter in der Welt. Dass das Ziel nicht von Heute auf Morgen erreichbar ist, sollte einem logisch denkenden Menschen auch klar sein!
"Es geht nicht um "Krümmel zu suchen" und "gegen die Klimaschützer zu agieren". Es geht um die Art und Weise, wie man das macht."
Warum werden dann Krümel gesucht, wenn es anscheinend um die Art und Weise geht. Eine konstruktive Kritik sieht sicherlich anders aus.
"Das ist die "gewaltsame" Durchsetzung einer Forderung."
Eine gewaltsame Durchsetzung einer Forderung ist eine Erpressung. Sind sie da so sicher? Es könnte auch sein, dass dieser Schuss nach hinten losgeht? Immerhin sieht das Verwaltungsgericht die Sache doch ganz anders.
Im Übrigen war Deutschland mal Vorreiter zum Klimaschutz, leider hat sich dies geändert.
@RICHARD M.
Genau das ist aber Klimaschutz! Die Waren in der ganzen Welt billig produzieren lassen und dann um den halben Globus transportieren. Klimaschädlicher gehts gar nicht, vor allem, wenn dann darauf noch das Label "BIO" steht. Blinder Populismus ist nicht hilfreich, wenn man sich intensiv mit Klimaschutz beschäftigen will, dann an und bei den richtigen Stellen. Der Augsburger Rathausplatz ist dafür nicht geeignet.
"Genau das ist aber Klimaschutz! Die Waren in der ganzen Welt billig produzieren lassen und dann um den halben Globus transportieren. Klimaschädlicher gehts gar nicht, vor allem, wenn dann darauf noch das Label "BIO" steht."
Es stimmt, denn auch das bemängeln die Klimaschützer bzw. FFF und auch deswegen stehen sie am Rathausplatz, weil auf diese Weise kaum die Klimaziele zu erreichen sind.
Einen Krümmel zu suchen um die Klimaschützer zu disqualifizieren lässt eher den Verdacht entstehen, dass es gar nicht um den Schlafsack geht, sondern alleine um gegen die Klimaschützer zu agieren.
Im Übrigen bemüht sich die Stadt Augsburg die Forderungen der Klimaschützer zu erfüllen.
>> „Wenn die Stadt ihre Ziele so ändert, dass sie mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens kompatibel sind, würden wir eine Abschiedsparty feiern und dann das Camp räumen. Alles andere ist für uns nicht verhandelbar.“ <<
Geht es um Ziele oder um Maßnahmen?
Wo hat die Stadt Ziele definiert, die dem Klimaabkommen entgegen laufen?
Zitat: „Wir wollen die Firma Deuter anfragen, ob sie uns Winterschlafsäcke sponsern. Wenn es sein muss, bleiben wir nämlich noch den ganzen Winter über“, betont FFF-Sprecher Ingo Blechschmidt.
Diese Schlafsäcke von der Firma Deuter werden seit 2003 in China gefertigt. Quelle: https://www.deuter.com/de-de/service/faq
Ich bezweifle das die Herstellung insbesondere der Transport von dort so klimafreundlich erfolgt. Oder holen die Aktivisten die Ware dort selbst ab zu Fuß?
"Ich bezweifle das die Herstellung insbesondere der Transport von dort so klimafreundlich erfolgt."
Gehen Sie doch einfach umweltfreundlich zu Fuß zu den Klimaschützern und erklären wo in Augsburg Schlafsäcke hergestellt werden. Das wäre mal konstruktive Kritik, sofern sie überhaupt eine Firma finden, die in Augsburg Schlafsäcke herstellt.
Nach jedem unmöglichen Krümel zu suchen nur um meckern können ist letztlich nicht gerade die feine Art.
Im Übrigen sind die jungen Leute zu bewundern, weil sie sich intensiv für Klimaschutz einsetzen.
Wie setzen sie sich für Klimaschutz ein?
Nichts gegen den Klimaschutz, aber so wie und wo hier demonstriert wird, ist das Kontraproduktiv. Am Rathaus, einem der touristischen Highlights in Augsburg, so ein schlampiges Camp zu installieren und noch dazu ohne Bezug zur Stadt. Geht doch nach Berlin oder zu Gebäuden der Bundesbehörden und belagert diese. Langsam ist das nervig und schlägt ins Gegenteil um, so bringt man nicht die Bevölkerung auf seine Seite. Oder macht einen ordentlichen Informationsstand von z.B. täglich 10:00-18:00. Dann kann das was werden. Und schreibt das mal ordentlich in Deutsch "Sam for future", "Fridays for future" so habt ihr sonst kein "future".