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Kino: Über 100.000 sehen die Weihnachtsgeschichte der Puppenkiste

Kino

Über 100.000 sehen die Weihnachtsgeschichte der Puppenkiste

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    Ein Renner im Kino: Die Weihnachtsgeschichte der Puppenkiste.
    Ein Renner im Kino: Die Weihnachtsgeschichte der Puppenkiste. Foto: Fred Steinbach

    Die bayerische Filmförderung hatte die Nase gerümpft. Das sei doch eigentlich kein Kinofilm, urteilten sie über das Projekt des Produzenten Fred Steinbach, die Weihnachtsgeschichte der Augsburger Puppenkiste auf die große Leinwand zu bringen. Der Erfolg dieses Projekts rechtfertigt nun die Hartnäckigkeit Steinbachs. „Mit 1. Januar haben wir die Marke von 100.000 Zuschauern überschritten“, jubelt Marketingfrau Veronika Morawetz.

    Ausverkaufte Vorstellungen

    In den Kinos quer durch ganz Deutschland habe es zahlreiche ausverkaufte Vorstellungen gegeben. Spitzenreiter sei das Multiplexkino in Nürnberg gewesen, das allein bereits 2700 Karten verkaufte, berichtet Morawetz. „Überhaupt hat der Film in Bayern extrem gut funktioniert – und auch der ganze Ruhrpott.“ So wurde in Bochum zweimal hintereinander der größte Saal mit 850 Plätzen bespielt. Die großen Kinos hätten durchweg über 2000 Besucher gemacht. In Augsburg gingen sogar über 5000 Zuschauer in die Vorstellungen. Sondervorführungen gab es für Schulen und Kindergärten. In Regensburg lief „Die Weihnachtsgeschichte“ sogar in der Jugendstrafanstalt am Heiligabend.

    Klaus Marschall, der Theaterleiter der Augsburger Puppenkiste, hörte von Kinobetreibern, dass die Zuschauer am Ende der Vorstellung applaudiert haben. „Auch wir haben ein tolles Feedback bekommen.“ So landete auf der Viechtach im Bayerischen Wald der Wunsch, den Film auch in dieser Kleinstadt zu zeigen. Laut Veronika Morawetz hat das Kino dort fast 500 Besucher gehabt.

    Erfolgreichster Alternative-Content-Film

    Die Augsburger Puppenkiste

    Die Erfolgsgeschichte der Augsburger Puppenkiste begann am 26. Februar 1948 mit der Aufführung des Märchens «Der gestiefelte Kater».

    Walter Oehmichen gründete das Marionettentheater zusammen mit seiner Frau.

    Nationale und internationale Berühmtheit bekamen die inzwischen legendären Figuren um Jim Knopf dank der Fernsehproduktionen seit 1953.

    Für Millionen Kinder wurden Figuren wie Urmel aus dem Eis und die Krähe Lukulla zu Begleitern ihrer Kindheit.

    Seit 1992 leitet Klaus Marschall die Puppenkiste. Das Augsburger Puppentheatermuseum «Die Kiste» zeigt seit 2001 all die bekannten Marionetten.

    „Die Weihnachtsgeschichte ist der erfolgreichste Alternative-Content-Film, der je in deutschen Kinos gezeigt wurde“, erklärt die Marketingfrau. Der Branchen-Fachbegriff meint einen Film, der nicht regulär an jedem Wochentag gespielt wird, sondern nur an bestimmten Tagen. Die Inszenierung der Puppenkiste – abgefilmt im Kinoformat – lief nur an den vier Adventwochenenden und an den Weihnachtstagen.

    Veronika Morawetz kann sich vorstellen, den Film im nächsten Jahr wieder einzusetzen („Er kann ein Klassiker werden“). Zumal Kinos schon nachgefragt hätten. „Es kommt jetzt darauf an, was die Puppenkiste damit macht“, sagt die Marketingfrau. Denkbar ist auch eine weitere Auswertung im Fernsehen oder auf DVD. Klaus Marschall hält sich bedeckt: „Wir warten erst mal ab, welcher finanzielle Ertrag aus den Kinovorführungen für die Puppenkiste übrig geblieben ist.“ Er hat die Verfilmung als einen Test betrachtet, welche Chancen im Medienmarkt die Puppenkiste hat.

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