Natürlich ist es schade, wenn das Revier um die Ecke verschwindet, weil kleine Inspektionen aufgelöst und zusammengelegt werden. Doch Nostalgie ist der falsche Ratgeber. An den Fusionen führt kein Weg vorbei. Die Polizisten in den kleinen Revieren sind angesichts der knappen Personaldecke froh, wenn sie ihre Pflichtaufgaben erfüllen können. In den Großrevieren dagegen bleibt, obwohl auch dort Personal fehlt, mehr Spielraum, um das Personal sinnvoll einzusetzen. Zudem können größere Inspektionen schneller eine große Anzahl von Beamten aufstellen, wenn Not am Mann ist: Bei einer Massenschlägerei etwa oder einem Unglück. Die Strukturreform der Polizei muss auch deshalb weitergeführt werden, weil derzeit ein enormes Ungleichgewicht zwischen den bereits fusionierten, großen und den kleineren Revieren herrscht. Dennoch: Korrekturen sollten möglich sein, etwa beim Zuschnitt der Inspektion Süd, den viele für unglücklich halten.
