Zu einem außergewöhnlichen Zeitpunkt, aber mit einem umso grandioseren Ergebnis von 26.000 Euro für die Kartei der Not konnte der 43. Augsburger Presse Cup im Golfclub Augsburg in Burgwalden doch noch stattfinden. Eigentlich war das traditionsreiche Benefizturnier für das Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck und für das Ellinor-Holland-Haus schon im Juli geplant gewesen, doch aufgrund der Corona-Pandemie und des Lockdowns war eine Verschiebung beschlossen worden.
"Wir hatten mit dem Juli-Termin kein gutes Gefühl. Deswegen freuen wir uns umso mehr, dass uns die Spieler treu geblieben sind. Auch wenn wir auf 80 Teilnehmer reduziert und die Players Night abgesagt haben. Wir wollten kein Risiko eingehen", sagte Andreas Scherer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mediengruppe Pressedruck. Wohl kaum jemand hatte aber damit gerechnet, dass der Ersatztermin im September den Golfern einen so traumhaften Spätsommertag bescheren würde. Bei strahlendem Sonnenschein am Nachmittag und lauen Temperaturen am Abend war es für alle Teilnehmer einfach, die vorgegebenen Abstands- und Hygieneregeln nicht nur auf dem Golfplatz, sondern auch bei der Siegerehrung auf der Clubterrasse einzuhalten.
Der Wanderpokal der Augsburger Allgemeinen ging an Thomas El Husseini
Der 18-Loch-Championatskurs in Burgwalden präsentierte sich gewohnt anspruchsvoll, vor allem auch, weil zum zweiten Mal in einem Turnier die neu gestaltete Bahn 12 geöffnet wurde. Statt des bisherigen Par 4 kann das um rund 70 Meter verlängerte Loch nun auch als Par 5 gespielt werden. Momentan, so Clubmanager Yannick Ludwicki, noch ohne offizielle Abnahme durch den DGV. Diese werde aber über die Wintermonate erfolgen. Trotz dieser neuen sportlichen Herausforderung wurden beim nicht vorgabewirksamen Pressecup 2020 teils herausragende Ergebnisse erzielt.
So ging der Wanderpokal der Augsburger Allgemeinen mit 47 Nettopunkten an das GCA-Clubmitglied Thomas El Husseini. Die Grundlage seines Erfolges lag für ihn auf der Hand: "Meine Abschläge waren hervorragend, ich habe keinen Ball verloren und keiner ist ins Aus gegangen", freute sich der Sieger unbändig. Auch wenn er gestehen musste, dass ihm auf die Schnelle so gar kein Platz für seinen neuen großen Wanderpokal, den er nun ein Jahr lang behalten darf, einfiel. "Wir haben gar keine Glasvitrine. Solche Siege kommen bei uns nicht so oft vor", ergänzte er lachend.
Doch vielleicht sollte eine solche Anschaffung im Hause El Husseini nun angedacht werden, schließlich trumpfte auch sein zehnjähriger Sohn Vincent Anton mit dem Sieg in der Jugendwertung (22 Bruttopunkte) auf. Bei den Erwachsenen überzeugten Franziska Reisch mit 29 Bruttopunkten und Harald Schwarm (GolfRange Augsburg) mit 23 Bruttopunkten. Die Preise für die längsten Abschläge gingen ebenfalls an die Familie Reisch – an Franziska Reisch mit 217 Meter und ihren Bruder Christopher mit 245 Metern.
Mit 161 Nettopunkten gewann in der neuen Teamwertung das Gäste-Trio mit Dr. Michael Kühl, Dr. Joachim Maurer und Manfred Faaß (alle GC Leitershofen) sowie David Andrea Kink vom GCA und darf sich über eine Reise ins Spielcasino Lindau freuen. Da der Sonderpreis für das Hole-in-One nicht sportlich vergeben werden konnte, weil kein Golfer mit dem ersten Schlag auf Bahn 11 direkt ins Loch traf, wurde ein hochkarätiger Schreibroller von Juwelier Herbert Mayer für den guten Zweck versteigert. Dieser brachte dank Hauptsponsor Martin Jennissen, Geschäftsführer und Inhaber von BMW Müller & Klöck, weitere 1000 Euro für die Kartei der Not.
26.000 Euro für die Kartei der Not eingenommen
Alexandra Holland, Geschäftsführende Gesellschafterin der Mediengruppe Pressedruck sowie stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende, war sichtlich bewegt über die 26.000 Euro, die zusammenkamen – auch weil der GC Augsburg beim Presse Cup traditionell auf seine Einnahmen verzichtet. Clubpräsident Klaus Leuthe hob noch einmal das Motto "Spielend helfen" hervor: "Es braucht Mut, es zu versuchen und in diesen schwierigen Zeiten so ein Turnier auf die Beine zu stellen." Zumal der Presse Cup 2019 aufgrund einer Unwetterwarnung hatte abgesagt werden müssen. Alexandra Holland unterstrich in ihrer Dankesrede die Dringlichkeit, gerade jetzt Menschen aus der Region, die unverschuldet in Not gekommen sind, zu helfen. "Es sind momentan besondere Herausforderungen", betonte sie mit Blick auf den zusätzlich aufgelegten Topf zur Notfallförderung, der bereits ausgeschöpft wurde. Umso schöner sei es, dass die "Golf-Familie" mit dem Presse Cup wieder zu einer so "grandiosen Spendensumme" beigetragen habe.
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