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Kabarett: „Ich besser mich“

Kabarett

„Ich besser mich“

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    Ab und zu machte Dr. Eckart von Hirschhausen auch den Clown.
    Ab und zu machte Dr. Eckart von Hirschhausen auch den Clown. Foto: Foto: S. Kerpf

    Wegen ihm kam am Donnerstagabend sogar der Verkehr auf der B17 in Höhe Messegelände zum Erliegen. Manche der ob Staus unfreiwillig Zuspätkommenden entschädigte der populäre Medizinkabarettist, Bestsellerautor und TV-Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen mit seiner persönlichen, indiskreten Begrüßungsbefragung. Hierfür begab er sich von der Bühne herab in den Parkett-Mittelgang der mit 3000 liebeshungrigen Zuschauern besetzten Schwabenhalle.

    Es sind diese spontanen Unterhaltungen mit seinen Fans, die den eigentlichen Reiz der Hirschhausen’ schen Liveshows ausmachen. Bestens vermarktet durch DVDs, Bücher, Interviews und Youtube-Trailer könnte man seine schlüssigen und nachhaltig wirksamen Glücksbotschaften und die seit 2009 unternommenen „Liebesbeweise“ auch virtuell im stillen Kämmerlein konsumieren. Aber ist es das?

    Dr. von Hirschhausen verordnet seit 15 Jahren das rezeptfreie Lachen und ist unermüdlich erfolgreich unterwegs, um die Menschen auf den Weg der Heilung mit Humor in Hochpotenz-Pointen-Dosierung zu bringen. Die Musik, die man möglichst live und mit allen Sinnen erleben sollte, empfiehlt er nach Liebe und Lachen als drittbestes Heilmittel und hat sie gewinnbringend ins Programm integriert. Als beherzten Begleiter engagierte er den virtuosen Jazzpianisten Christoph Reuter und dessen Trio.

    Streitbewältigung mit einem Handyfoto

    So würzte der schelmische Doc sein Beziehungs-Coaching mit Songs über die Mannigfaltigkeit der Lust und mit dem selber komponierten Frauen-Überzeugungs-Lied „Ich besser mich“. Ein Vorhaben, dem Hirschhausen auf der Bühne kaum nachkommen muss. Seine „Liebesbeweise“ samt unkonventionellen Streitbewältigungstipps wie das Handyfoto des wutschnaubenden Gegenübers, trafen zielgenau Hirn und Herz von Romantikern wie auch Realisten, die ihm treu an der Lippe hingen und sich königlich über kernig-knackig auf den Punkt gebrachte Spruch-Weisheiten wie „Lebt der Mann ab, lebt die Frau auf“ amüsierten.

    In den leisen, berührenden Momenten führte der Herz-Fachmann u.a. mit dem „Pinguin Prinzip“ und der stärkeorientierten Lebensführung gekonnt auf die Besinnung ins Dasein hier und jetzt. Ernst zu nehmende Plädoyers für die Einrichtung neuer Schulfächer wie Glück, Gesundheit und Streitkultur mündeten in seine finalen Rezeptur des „Liebe Dich selbst, dann können die anderen Dich lieb haben“. Gekrönt wurden die „Liebesbeweise“ von dem aus 3000 Kehlen geschmetterten „All you need is love!“. Am 15. Januar 2013 ist Hirschhausen übrigens wieder in der Schwabenhalle.

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