Dass das Gebäude in der Hirblinger Straße - es gehört der Stadt - saniert werden muss, ist dem Stadtjugendring (SJR) schon seit Längerem klar. "Unsere Häuser sind teilweise in einem extrem schlechten Zustand", sagt Vorsitzender Raphael Brandmiller. Die sofortige Schließung, die Gesundheits- und Hochbauamt nach einer Raumluftmessung veranlassten, hat den SJR trotzdem kalt erwischt. So müsse nun beispielsweise das Ferienprogramm im Stadtteil umorganisiert werden.
Kopfzerbrechen bereitet diese Misere nicht nur Brandmiller, sondern auch seinem Amtsvorgänger beim Stadtjugendring, dem SPD-Landtagsabgeordneten Linus Förster: "Derzeit gibt es für die Jugendlichen in Oberhausen keine offene Treffmöglichkeit", sagt er. Dieser Zustand sei nicht akzeptabel.
An der Schließung freilich will er nicht rütteln. Wie Förster erfahren hat, ist das Mauerwerk des Gebäudes wegen mangelnder Isolierung teilweise vom Keller bis zum Erdgeschoss nass und schimmlig. Die Folge: In den ebenerdigen Räumen sei die Konzentration an Schimmelsporen teilweise fünfmal so hoch wie im Freien, im Keller sei der Befall noch höher. Diese Werte stellten zwar aus Sicht des Gesundheitsamtes keine Gefahr für gesunde Erwachsene dar, seien aber bei Kindern, Jugendlichen und vorgeschädigten Menschen wie Allergikern nicht vertretbar, so Förster.
Ob, wann und wie das geschlossene Jugendhaus saniert wird, darüber soll ein runder Tisch am heutigen Dienstag Klarheit verschaffen. Neben dem SJR-Vorsitzenden und Vertretern der Bauverwaltung nimmt daran auch Jugendreferent Max Weinkamm teil. Er war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Beschwerden wegen herumlungernder Kinder
Bei diesem Treffen sollen zudem Alternativen für das h2o diskutiert werden. Angesichts von Anwohnerbeschwerden wegen "herumlungernder Kinder" vor dem Juze an der Hirblinger Straße 2 fordern Förster und Augsburgs SPD-Vorsitzende Ulrike Bahr die Stadt und den Sozialreferenten auf, unverzüglich zu handeln. Notfalls müsse man überlegen, ob vorübergehend Container aufgestellt werden können, um den offenen Betrieb in Oberhausen sicherzustellen.