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Jetzt soll das Klinikum durchstarten

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Jetzt soll das Klinikum durchstarten

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    Während die Verwaltungsratsvorsitzenden Kurt Gribl und Martin Sailer von "Durchbruch" und "Planungssicherheit" sprechen, drückt es Klinikumsvorstand Alexander Schmidtke plastischer aus: "Jetzt planen wir die Zukunft." Gingen die Verantwortlichen in Augsburg bislang von drei Jahrzehnten aus, in denen das Haus generalsaniert werden sollte, soll das nun mithilfe des Freistaats in zehn Jahren geschehen. Auf 300 Millionen Euro ist dieser Kraftakt veranschlagt. Gekostet hat das Großkrankenhaus einst 660 Millionen Mark.

    Die bisher schon abgeschlossenen beziehungsweise genehmigten Abschnitte der Rundumerneuerung wie der Neubau der Kinderklinik - insgesamt rund 75 Millionen Euro teuer - sind laut Augsburgs Landrat Sailer in dieser Summe nicht enthalten. Bereits im Mai will Klinikumsvorstand Schmidtke mit ersten Plänen nach München reisen, um sich mit den dortigen Ministerien abzustimmen.

    Denn die Spitzenbeamten dort müssen grünes Licht für die Förderung der einzelnen Bauvorhaben geben. Maximal übernimmt der Freistaat 90 Prozent der sogenannten förderfähigen Baukosten. Der Rest blieb in der Vergangenheit regelmäßig an den Trägern hängen, nämlich Stadt und Landkreis. Das soll diesmal nicht so sein, verspricht Schmidtke. Das bislang defizitäre Klinikum werde den örtlichen Anteil selbst erwirtschaften. "Das muss drin sein."

    Immerhin kann Schmidtke mit deutlich mehr Geld für die Beschaffung medizinischer Geräte rechnen, um die teilweise veraltete Ausrüstung zu ersetzen. Bislang gibt es vom Freistaat 5,7 Millionen Euro im Jahr - innerhalb von fünf Jahren will München nun zusätzliche 53 Millionen Euro lockermachen.

    Eine erste Nagelprobe, wie belastbar die Ergebnisse des Münchner Klinikumsgipfels vom Mittwoch sind, steht unmittelbar bevor. Seehofer hat versprochen, die Befriedung des Streits um die Stationierung eines Rettungshubschraubers zur Chefsache zu machen. Innenminister Joachim Hermann neigt weiter Donauwörth zu, während die Augsburger auf Seehofers Unterstützung bauen.

    Gestern präsentierten sie Pläne für einen 4,7 Millionen Euro teuren Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Technikgebäudes. Von dort könnten Verletzte über eine Brücke und per Aufzug zügig in die Notaufnahme gebracht werden. Erhält Augsburg den Zuschlag, könnte die stählerne Landeplattform innerhalb eines Jahres stehen.

    Gebaut wird am und um das Krankenhaus ohnehin schon. So wurde gestern Hebauf am neuen Betriebskindergarten gefeiert. Augsburgs OB Gribl erhob das Vorhaben in seiner Ansprache kurzerhand zum "Vorläufer der Generalsanierung".

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