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Jakobervorstadt: Mutiger Nachbar rettet behinderte Frau aus brennender Wohnung

Jakobervorstadt

Mutiger Nachbar rettet behinderte Frau aus brennender Wohnung

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    Augsburg - Feuerwehr - Feuerwehreinsatz - Brand - Feuer - Untere Jakobermauer
    Augsburg - Feuerwehr - Feuerwehreinsatz - Brand - Feuer - Untere Jakobermauer Foto: Alexander Kaya

    Dramatische Szenen spielen sich am Mittwochmorgen an der Unteren Jakobermauer in der Jakobervorstadt ab. Dicke Rauchschwaden dringen aus der Balkontür einer Ein-Zimmer-Wohnung im 5. Stock eines neunstöckigen Wohnhauses. Das Appartment einer 68 Jahre alten Frau steht in Flammen, die Frau selbst kann sich nicht aus der Wohnung befreien, weil sie an den Rollstuhl gefesselt ist.

    Ein Nachbar, der sich auch sonst häufig um die Frau kümmert, bemerkt den Brand und verständigt die Einsatzkräfte. Dann öffnet der 62-jährige die Wohnungstür, betritt das brennende Appartment und rettet die Frau aus den Flammen. Nur gut fünf Minuten später erscheint bereits ein Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst an der Brandstelle.

    68-Jährige erleidet schwere Rauchverletzungen

    Der nüchterne Code der Einsatzkräfte für einen solchen Brand: B3P. Also ein Brand der Stufe drei mit Personen in der brennenden Wohnung. Im Treppenhaus nimmt ein Notarzt die Frau und ihren Retter in Empfang. Die 68-Jährige hat eine schwere Rauchgasvergiftung erlitten. Ihr Nachbar hat durch sein mutiges Einschreiten auch Vergiftungen davongetragen, allerdings nicht ganz so schwer wie die der Frau. Beide müssen mit einem Rettungswagen ins Klinikum gebracht werden. Lebensgefahr besteht aber zum Glück keine. Unterdessen laufen die Löscharbeiten an dem Haus bereits auf Hochtouren. Die Feuerwehr betritt mit schwerem Atemschutz das Haus, geht mit zwei Hochdruck-Lüftern gegen den giftigen Rauch im Treppenhaus vor.

    Auch über eine Drehleiter wird von außen gegen den Brand gekämpft. Nach gut zehn Minuten ist das Feuer gelöscht. Aber damit ist die Arbeit der Feuerwehrmänner noch lange nicht erledigt. Alle Wohnungen neben und über der Brandstelle müssen geöffnet werden. Der Grund: Es muss absolut sichergestellt sein, dass keine weiteren Bewohner des Hauses durch Rauchgas in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auch gibt es bei Anwohnern immer wieder Herzinfarkte durch den entstandenen Stress.

    Nach rund einer Stunde kann die Feuerwehr Entwarnung geben: Es gibt keine weíteren Verletzten. Auch muss das Haus wegen des Brandes nicht geräumt werden. Die Brandursache konnte bislang noch nicht eindeutig geklärt werden. Die Polizei geht aber davon aus, dass eine brennende Zigarette im Müll den Brand ausgelöst hat. Der Sachschaden wird auf rund 50000 Euro geschätzt. Laut Feuerwehr ist es in genau dieser Wohnung bereits häufiger zu Bränden gekommen. Das letzte Mal mussten die Einsatzkräfte Ende März dorthin ausrücken. Damals musste auf dem Balkon der Wohnung schon eine brennende Wolldecke gelöscht werden.

    Hochzoll: Mann vergisst Essen auf dem Herd

    Am Dienstagabend war die Feuerwehr zu einem Zimmerbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Höfatsstrasse in Hochzoll ausgerückt. Ein 52-jähriger Bewohner hatte Essen auf seinem Herd vergessen. Die Speise geriet in Brand, das wiederum führte zu extrem starker Rauchentwicklung. Der Mann blieb unverletzt und kam mit dem Schrecken davon. Auch ein Brandschaden entstand nicht. Die Wohnung selbst konnte, nachdem sie gründlich gelüftet worden war, wieder benutzt werden.

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