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Interview: Wie OB-Kandidat Dirk Wurm in Augsburg gegen Eva Weber gewinnen will

Interview

Wie OB-Kandidat Dirk Wurm in Augsburg gegen Eva Weber gewinnen will

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    SPD-OB-Kandidat Dirk Wurm am Freitagmittag.
    SPD-OB-Kandidat Dirk Wurm am Freitagmittag. Foto: Silvio Wyszengrad

    Herr Wurm, was treibt Sie an, als OB-Kandidat der Augsburger SPD ins Rennen zu gehen?

    Dirk Wurm: Augsburg ist meine Heimat. Da hängt bei mir ganz viel Emotion dran. Ich liebe diese Stadt. Und was man liebt, das möchte man bewahren. Wir erleben große Veränderungen. Solche, die gut sind und Augsburg nach vorne bringen. Aber auch solche, die unser Selbstverständnis, unsere Identität in Frage stellen. Das ist es, was mich antreibt: Ich möchte die Zukunft dieser Stadt gestalten. Nicht von oben herab über die Köpfe der Bürger hinweg, sondern gemeinsam mit ihnen.

    Warum sollen Augsburger Sie wählen?

    Wurm: Weil ich mich um die Dinge, die den Augsburgern wichtig sind, kümmern werde. Im Kleinen wie im Großen, so wie in den letzten fünf Jahren als Ordnungs- und Sportreferent unserer Stadt. Die Schwierigkeiten, welche wir durch Lärmbelästigungen im öffentlichen Raum, fehlende Stellplätze in den Wohngebieten, in die Jahre gekommene Parkanlagen oder mit der Verschmutzung durch Tauben haben, sind für mich genauso wichtig, wie die großen Herausforderungen und Umbrüche, die im kommenden Jahrzehnt auf uns zukommen.

    Welche sind das?

    Wurm: Die Mieten in unserer Stadt steigen stetig. Das ist kein Kompliment für Augsburg, sondern für viele Bürger ein großes Problem, vor allem für ältere Augsburger und Familien. Bezahlbarer Wohnraum muss also geschaffen werden. Immer mehr Arbeitsplätze in der Industrie und der Produktion sind akut bedroht, hier sprechen wir von tausenden betroffenen Bürgern.

    Was kann die Politik tun?

    Wurm: Unsere Aufgabe muss sein, diese Arbeitsplätze zu sichern, indem wir sie zukunftsfest machen. Anderer Punkt: Die Tarifreform bringt im Nahverkehr nicht die gewünschten positiven Effekte, sie sorgt auf allen Seiten für Frustration. Wir brauchen funktionierende und zukunftsweisende Mobilitätskonzepte im Sinne des Klimaschutzes und der Verkehrssicherheit.

    Sie wollen Oberbürgermeister werden. Wie sehen Sie Ihre Ausgangsposition vor der Wahl am 15. März 2020?

    Wurm: Ich bin wirklich zuversichtlich. In der Konstellation, dass der bisherige Amtsinhaber nicht mehr antritt, gibt es keine eindeutigen Startvorteile für irgendeinen Kandidaten. Das Rennen ist offen und wir haben aktuell eine starke Fraktion mit Florian Freund an der Spitze und eine gut aufgestellte Partei mit Uli Bahr und für den Wahlkampf ein erfahrenes Team.

    Referentin gegen Referent: Eva Weber gegen Dirk Wurm. Inwieweit birgt diese Konstellation für die nächsten Monate Brisanz in der Arbeit der Stadtregierung?

    Wurm: Ich denke, dass es für einen interessanten Wahlkampf, den es für eine gute Wahlbeteiligung braucht, nötig ist, dass wir beide Profil zeigen und mit klarer Kante dem Wähler erklären woran er ist. Wir sind aber beide erfahren genug, dass dabei die Sacharbeit im Rathaus auf der einen Seite und der Respekt vor der Person auf der anderen Seite nicht zu kurz kommt. Es wird keinen schmutzigen Wahlkampf geben.

    Zu welchem Zeitpunkt war für Sie klar, dass Sie gerne OB-Kandidat sein wollen?

    Wurm: Das war ein innerer Prozess über Monate. Wenn Sie politisch aktiv sind, wollen Sie gestalten. Das können Sie nur im Team. Die Gespräche mit der Findungskommission waren für mich Bestärkung.

    Die SPD ist momentan nicht in einem Umfragehoch. Beängstigt Sie diese Situation?

    Wurm: Nein. Wir kümmern uns um Augsburg und schauen nicht auf Berlin. Wenn ich die Zustimmung des Parteitags am 19. Juli bekomme und wir mit einer guten Liste von 60 Kandidierenden antreten, die ein Spiegelbild der Stadtgesellschaft sind, haben wir alle Chancen.

    Mit welchen Themen möchten Sie beim Wähler punkten?

    Wurm: Bildung und Weiterbildung, gesund und sicher in der Stadt leben, Mobilität, Arbeitsplätze sichern, soziale Fragen der Familien- und Seniorenunterstützung und natürlich das Thema bezahlbares Wohnen, was für den sozialen Zusammenhalt entscheidend sein wird. Das Ganze natürlich immer getragen von einer starken Bürgerbeteiligung.

    Sie sind Vater von drei Buben. Wie lassen sich die Tätigkeit als Ordnungsreferent und OB-Kandidatur mit dem Familienleben vereinbaren?

    Wurm: Meine Frau Tatjana und ich ziehen hier an einem Strang. Als Familie mit drei Söhnen und jeder Menge um die Ohren, würde das gar nicht anders gehen. Es braucht hier funktionierende Absprachen – wie in der Politik. Und bei aller Politik, so anstrengend es einerseits und so schön es andererseits sein kann, es geht für mich nichts über Familie; das merke ich jeden Morgen…

    Wenn Zeit bleibt, was sind Ihre Hobbys?

    Wurm: Die meiste Zeit verbringe ich mit Familie und Freunden. Ansonsten bin ich nach wie vor ambitionierter Sportler, früher in vielen Augsburger Vereinen, jetzt wenn es mir der Terminkalender erlaubt. Eine gute Kondition stärkt das Durchhaltevermögen.

    Lesen Sie dazu auch: Die Augsburger SPD sagt, wie sie beim Wähler punkten möchte 

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