Verzeichnen Sie und Ihre Augsburger Kollegen weniger Anfragen nach Immobilien seit dem Näherrücken von Corona?
Florian Schreck: Trotz des Näherrückens der Coronakrise war die Anfrage nach Besichtigungsterminen bis vor Kurzem unverändert hoch, mit der Ausgangsbeschränkung reduzierten sich die Terminanfragen schlagartig und gehen aktuell gegen Null. Im Sinne des „social distancing“ führen wir aktuell keine Besichtigungen durch, die Immobilienunternehmen in unserem Umfeld handhaben dies genauso.
Treten vormals interessierte Kaufinteressenten einem Kauf angesichts der unsicheren Lage doch nicht näher?
Schreck: Aufgrund zahlreicher Telefonate mit Interessenten ist festzustellen, dass das Interesse in den meisten Fällen nach wie vor hoch ist. Die aktive Suche wird von vielen lediglich pausiert, quasi auf „nach Corona“ verschoben. Vor dem Hintergrund der schon jetzt spürbaren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt nehmen jedoch manche Kunden auch eine abwartende Haltung ein, teilweise wird Abstand vom Immobilienkauf genommen.
Wie sich Corona auf die Preise am Immobilienmarkt auswirkt
Spiegelt sich die Lage schon in den Preisen wieder? Was ist Ihre Prognose?
Schreck: Ganz grundsätzlich ist eine seriöse Prognose über die Folgen der Coronakrise auf den Immobilienmarkt aus heutiger Sicht noch nicht möglich. Auch die Immobilienwirtschaft sieht sich mit einer völlig neuen Situation konfrontiert, die es in dieser Form noch nie gab. Eine Auswirkung auf die Preise ist aktuell nicht feststellbar, eine Prognose ist wie gesagt schwierig. Sieht man sich jedoch die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen an, muss man davon ausgehen, dass sich diese auch auf den Immobilienmarkt auswirken werden – sowohl bei Bestands- als auch bei Neubauimmobilien.
Rechnen Sie mit Dingen wie mehr Zwangsversteigerungen? Und von welchen Faktoren hängt die weitere Entwicklung ab?
Schreck: Da kommt es auf viele Faktoren an: Wie lange dauert die Krise und in welcher Intensität verläuft sie, wie schwerwiegend sind die Folgen für die Wirtschaft, insbesondere auf den Arbeitsmarkt, welche unterstützenden Maßnahmen für Firmen und Arbeitnehmer werden durch die Bundesregierung veranlasst und wie verhalten sich finanzierende Banken? Nur um einige Beispiele zu nennen.
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