Der erste Augsburger Friedensmarathon ist Geschichte. 2100 Läufer machten am Sonntag mit. 2012 soll es eine Neuauflage des Friedensmarathons geben. Diese kündigte gestern Axel Becker im Interview mit unserer Zeitung an. Becker ist Geschäftsführer der Augsburger Friedensmarathon GmbH, die sich um die Großveranstaltung gekümmert hat.
Am Tag danach – wie fällt Ihre Bilanz für den ersten Augsburger Friedensmarathon aus?
Becker: Absolut positiv. Ich bin sehr zufrieden. Wir vom Veranstalterteam haben eine sehr gute Resonanz erfahren. Aber klar, es gab auch Dinge, die ein bisschen schief gelaufen sind.
Welche?
Becker: Bei der 10-Kilometer-Strecke gab es einen Fehler bei der Absperrung, sodass die Strecke etwas kürzer war. Das passiert einfach.
Einigen Ärger gab es aber offensichtlich mit Anwohnern und Autofahrern, die sich über die Sperrungen in der Innenstadt ärgerten. Wie beurteilen Sie die Situation?
Becker: Das ist sicherlich ein vielseitiges Thema. Fangen wir mit der Informationspolitik an. Wir Veranstalter haben die Sperrungen sehr breit kommuniziert. Es gab Veröffentlichungen in den Medien und im Internet. Dazu erfolgte auch die direkte Information von Anwohnern. Aber es wird immer Personen geben, die sagen, dass sie von allem nichts gewusst haben. So hat es uns gegenüber auch die Polizei am Sonntag geäußert.
Wie sah es denn zeitlich mit den Sperrungen aus?
Becker: Die erste Sperrung war morgens um 8 Uhr angebracht worden, die letzte Sperrung wurde nachmittags gegen 14.15 Uhr aufgehoben. Es galt während des Laufes immer folgender Grundsatz: Keine Straße war länger gesperrt als nötig. Wenn ein Abschnitt freizugeben war, wurde er freigegeben.
Waren die Sperrungen in dieser Form aber auch alle tatsächlich nötig?
Becker: Dies ist keine Entscheidung des Veranstalters. Die Sperrungen und damit verbundene Auflagen kommen von den zuständigen Genehmigungsbehörden. Der Aufwand ist enorm. Dies hat sich daran gezeigt, dass es vor drei Monaten eine Streckenänderung gegeben hat, weil es bei der ursprünglichen Strecke extrem weitgehende Beschränkungen hätte geben sollen.
Aus sportlicher Sicht war der erste Friedensmarathon eine gelungene Veranstaltung. Wie ist es denn aus finanzieller Sicht gelaufen?
Becker: Die konkreten Abrechnungen liegen noch nicht vor. Aber ich gehe davon aus, dass wir unterm Strich eine schwarze Null schreiben werden.
Wie hoch lag der Gesamtetat für die Veranstaltung?
Becker: Wir rechnen mit einem Betrag von rund 180000 Euro. Es sind hier alle Kosten aufgelistet, die mit dem Projekt verbunden sind.
Neben den Anmeldegebühren der Läufer und den Sponsorenbeiträgen hat auch die Stadt den Friedensmarathon unterstützt. Wie sieht hier die finanzielle Hilfe konkret aus?
Becker: Es geht um einen in Aussicht gestellten Zuschuss von 50000 Euro. Abgerechnet werden unter anderem auch angefallene Gebühren für die notwendigen Absperrungen. Es ist aber nicht nur das Geld, das von der Stadt kommt.
Worauf spielen Sie an?
Becker: Sehr gefreut haben wir uns über das Lob von Oberbürgermeister Kurt Gribl und Sportbürgermeister Peter Grab, wie wir mit dem Friedensmarathon das Programm des Augsburger Friedensfestes erweitert haben. Sie haben uns auch ihre weitere Unterstützung signalisiert.
Das heißt, Sie und Ihre Mitstreiter wollen weitermachen?
Becker: Selbstverständlich. Es wird auch 2012 einen Augsburger Friedensmarathon geben. Daran arbeiten wir vom Veranstalterteam. Aber was wären wir ohne die Unterstützung der vielen Helfer. 350 Helfer und Mitstreiter waren bei der Vorbereitung und am Veranstaltungstag eingesetzt.
Interview: Michael Hörmann