Das Klinikum Augsburg wird in den kommenden zehn Jahren generalsaniert. Der Verwaltungsrat des größten schwäbischen Krankenhauses entschied sich am Freitag gegen den ebenfalls diskutierten Neubau. Die Kosten für die Generalsanierung des kommunalen Klinikums belaufen sich auf voraussichtlich 350 Millionen Euro.
Durch die Generalsanierung sollen rund 35 Millionen Euro Betriebskosten pro Jahr eingespart werden. "Neben den wirtschaftlichen Aspekten haben wir intensiv auch die Bedeutung der Varianten für Patienten und Mitarbeiter geprüft, sagte Klinik- Vorstand Alexander Schmidtke. Durch einen Neubau hätte es einen Investitionsstau und damit einen Baustopp etwa bei neuen Operationssälen und der Kinderklinik gegeben, betonte Schmidtke. Das könne man niemandem zumuten.
Bei der Generalsanierung des Klinikums sollen zum einen neue medizinische Zentren geschaffen werden. Zum anderen ist eine Reduzierung der Bettenzahl von gut 1700 auf etwa 1400 geplant, obwohl die Zahl der Fälle steigt. "Wir werden immer mehr hochbetagte Patienten haben, wir werden zunehmend mehrfach erkrankte Patienten behandeln. Zugleich aber sinkt die Verweildauer der Patienten und viele Eingriffe werden künftig ambulant stattfinden", sagte der Medizinische Direktor des Klinikums, Dirk Richter. Deswegen brauche man auch weniger Betten.
Das Klinikum Augsburg, das der Stadt und dem Landkreis Augsburg gehört, beschäftigt rund 5300 Mitarbeiter. Diese versorgen rund 230.000 Patienten im Jahr. Für die Generalsanierung hatte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bis zu 350 Millionen Euro zugesagt, 50 Millionen davon für Medizintechnik. dpa