Die Stadt Augsburg plant am 25. April im Ofizierscasino der Sherdian-Kaserne einen Informationstag zum Thema Baugemeinschaften. Hintergrund ist, dass an den Grundstücken auf dem Sheridan-Areal, die die Stadt an Projektinitiativen vergeben will, reges Interesse herrscht. Die bisherigen zwei Informationsabende seien mit bis zu 250 Interessierten gut besucht gewesen, so Baureferent Gerd Merkle (CSU).
Um die Ideen vertieft darstellen zu können und Austausch zu ermöglichen, sei der Infotag ein gutes Forum. Unter Baugemeinschaften versteht man Genossenschaften oder Zusammenschlüsse von Privatpersonen, die gemeinsam ein Mehrfamilienhaus bauen und dann Eigentümer ihrer Wohnung sind. Weil kein Bauträger dahintersteht, sind die Kosten niedriger.
Die Stadt hat aktuell schon ein Verfahren gestartet, bei dem Initiativen ihre Vorstellungen bis Mitte Mai darlegen können. Das formelle Vergabeverfahren wird danach beginnen. Projekte, die zum Zug kommen wollen, müssen für ein lebendes Quartier durch Durchmischung, bezahlbares Wohnen oder Ressourcenschutz stehen, heißt es. „Die Stadt hat so die Möglichkeit, verschiedene Konzepte angeboten zu bekommen“, so Merkle.
CSU-Stadtrat Peter Uhl sprach von einem „Quantensprung“. Grünen-Stadträtin Eva Leipprand sagte, mit dem Konzept werde „eine Tür aufgestoßen. Es geht nicht nur um Gewinnmaximierung“.
Die Stadt erwägt auch, für die Häuser auf den zu vergebenden Grundstücken weniger Parkplätze als sonst in der Satzung festgesetzt vorzuschreiben. Damit sollen sich Kosten sparen lassen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Uhl warnte, dass man so ein Parkchaos auf den Straßen auslösen werde. „Die Mobilitätswende ist in Augsburg noch nicht angekommen.“ Die Grünen widersprachen. Die Stadt müsse auch Signale setzen.
Baureferent Gerd Merkle (CSU) äußerte Verständnis für die Bedenken seiner Fraktion, neigte letztlich aber eher den Grünen zu. Weniger Parkplätze in Absprache mit den Bauherren vorzuschreiben, bekämpfe das Problem des Autoverkehrs an der Quelle. Aktuell diskutiere man meist darüber, wie man mit den Folgen klarkomme. (skro)