Die Tickets im Augsburger Verkehrsverbund (AVV) werden ab Juli durchschnittlich um knapp fünf Prozent teurer. Hinter dem Augsburger Verkehrsverbund stehen die Stadt und der Kreis Augsburg, sowie die Landkreise Aichach-Friedberg und Dillingen. Als Begründung heißt es, wir wir bereits berichteten, allein die Stadtwerke Augsburg nähmen derzeit pro Monat rund zwei Millionen Euro weniger als sonst über Ticketverkäufe ein. Doch die geplante Tariferhöhung ruft immer mehr Widerstand in der Politik hervor.
Fraktionsübergreifende Kritik in Augsburg an Plänen des AVV
Nachdem sich bereits die Sozialfraktion (SPD/Linke) und die Grünen kritisch zu dem Vorhaben äußerten, kommt nun auch Kritik von der Fraktion Bürgerliche Mitte (Freie Wähler, FDP und Pro Augsburg) sowie der ÖDP. Stadtrat Peter Hummel (FW) erklärt, in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sei eine Tariferhöhung den Menschen nicht vermittelbar.
Darüber hinaus sei das Konzept der kostenlosen City-Zone gescheitert. „Es wäre viel sinnvoller, diejenigen kostenlos fahren zu lassen, die ihr Auto auf einem Park-and-Ride-Parkplatz abstellen.“ Einen Schritt weiter geht die ÖDP: Stadtrat Christian Pettinger hat bei der Stadtverwaltung einen Antrag gestellt, die für Juli geplante Tariferhöhung auszusetzen.
Auch an der kostenlosen City-Zone in Augsburg gibt es Kritik aus der Politik
Außerdem solle die Taktfrequenz des ÖPNV mindestens wieder auf das Vor-Corona-Maß erhöht und die kostenlose City-Zone abgeschafft werden. Dadurch spare man sich die jährliche Ausfallzahlung in Höhe von 800.000 Euro an den AVV, erklärt Pettinger. Mit der Erhöhung verkaufe man schlechtere Leistung für mehr Geld. „Damit vergraulen wir auch noch die letzten Fahrgäste.“ Die geplante Tariferhöhung von knapp 4,9 Prozent ist die höchste Steigerung im AVV in den vergangenen 15 Jahren.
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