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Augsburg: Hochschule und Uni: So starten die Erstsemester ins Studentenleben

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Hochschule und Uni: So starten die Erstsemester ins Studentenleben

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    Studentinnen und Studenten freuen sich, dass sie wieder an Vorlesungen teilnehmen können. Hier bei einer Ethik-Vorlesung von Prof. Dr. Lázló Kovács, Vizepräsident der Hochschule Augsburg.
    Studentinnen und Studenten freuen sich, dass sie wieder an Vorlesungen teilnehmen können. Hier bei einer Ethik-Vorlesung von Prof. Dr. Lázló Kovács, Vizepräsident der Hochschule Augsburg. Foto: Peter Fastl

    Eigentlich freut sich Anna Schmid auf ihr Studium. In zwei Wochen fängt sie an der Hochschule an, Bauingenieurwesen zu studieren. Auch mit Online-Kursen, die es aufgrund der Corona-Pandemie wohl verstärkt geben wird, hat sie grundsätzlich kein Problem: "Damit bin ich auch schon während meines Abiturs ganz gut zurechtgekommen." Doch eines liegt der 22-Jährigen im Magen: "Ich fände es schade, wenn ich mangels Präsenzveranstaltungen weniger neue Leute kennenlernen könnte. Denn die Gemeinschaft mache das Studentenleben ja schließlich ein Stück weit mit aus."

    Uni und Hochschule wollen Erstsemester vor Ort betreuen

    Vor diesem Problem steht aber nicht nur sie, sondern viele Erstsemester grübeln gerade, wie ihnen der Einstieg gelingen soll. Denn, davon ist nicht nur Anna Schmid überzeugt, ein Kennenlernen von Uni, Hochschule, Kommilitonen und Lehrenden ist über Online-Angebote weniger gut möglich, als im realen Leben. Hochschule und Universität müssen sich dieses Jahr daher einiges überlegen, um die Erstsemester zu integrieren.

    Ein Schlüssel zum Erfolg soll dabei das "hybride Semester" sein. Das heißt, sowohl an der Hochschule als auch der Universität Augsburg findet das Wintersemester teils online, teils vor Ort statt. Der Stellvertretende Pressesprecher der Uni, Michael Hallermayer, erklärt die Maßgabe so: "So viel Präsenz wie möglich, so viel online wie nötig." Wie eine Veranstaltung stattfindet, richtet sich dabei einerseits nach der Teilnehmeranzahl, zum anderen nach dem Inhalt.

    Nicht jeder Studiengang ist für die Online-Lehre geeignet

    "Musik, Kunst und Sport sowie Laborexperimente lassen sich beispielsweise online schlecht anbieten", führt Hallermayer an. Auch Seminare, bei denen Diskussion und Interaktion wichtig seien, sollen vor Ort stattfinden, sofern Räume zur Verfügung stehen und die Infektionsschutzmaßnahmen eingehalten werden können. "Große Vorlesungen lassen sich aber aufgrund der Raumkapazitäten und Hygienevorschriften nur online umsetzen", sagt Hallermayer. Welcher Kurs wie stattfindet, entscheiden aber die jeweiligen Fakultäten und Studiengänge.

    Auch an der Hochschule ist die Präsenzquote vom jeweiligen Studiengang abhängig, erklärt Lászlo Kovács, Vizepräsident der Hochschule. "Es gibt Studiengänge, die 20 Prozent ihrer Lehre in die Präsenz verlegt haben. Es gibt aber auch Studiengänge, wie beispielsweise Soziale Arbeit, die rund 70 Prozent ihrer Lehre in Präsenz stattfinden lassen". Vorlesungen soll es vor Ort geben, zeitgleich sollen sie online übertragen werden. So soll es gelingen, die Erstsemester jedes Studiengangs innerhalb der ersten Wochen mindestens drei Mal vollzählig an die Hochschule zu holen.

    An der Uni soll es ein digitales Paket für Erstsemester geben

    Um zu vermeiden, dass die neuen Studenten anonym vor ihren Rechnern sitzen und keinen Bezug zu Kommilitonen, Lehrenden und ihrem Fach aufbauen, planen Uni und Universität auch über den reinen Unterricht hinaus. An der Hochschule ist eine Begrüßungsveranstaltung im Innenhof vorgesehen. "Natürlich Open-Air, unter den gegebenen Corona-Regeln", betont Kovács. Die Veranstaltung soll am 19. Oktober um 18 Uhr beginnen, an diesem Tag starten die Erstsemester auch offiziell in ihr Hochschulstudium.

    Die Uni übergibt den Erstsemestern im Oktober ihr eigenes digitales Erstsemester-Paket, das – teils auch als Videoformat – die wichtigsten Infos zum Studienstart gibt. "Mit diesem Angebot soll die zentrale Einführungsveranstaltung ersetzt werden, in der sonst alle Erstsemester grundlegend informiert wurden", erklärt Hallermayer. Auch eine digitale Campus- und Bibliotheksführung seien geplant.

    Auch bei den Fachschaften fallen Aktionen aus

    Diese Angebote werden durch Fakultäten und Studiengänge ergänzt. Dort organisieren vor allem die Fachschaften Kennenlern-Aktionen für die Erstsemester. Weil die Semester-Opening-Party und die große Campus-Rallye mit allen Erstsemestern diesmal nicht stattfinden können, soll es Alternativen geben, erklärt etwa Nicolas Frank aus der Fachschaft im Studiengang Sozialwissenschaften. Neu hinzugekommen sei beispielsweise ein digitales Pub-Quiz.

    Die Corona-Pandemie wirkt sich auf dem Betrieb an Hochschule und Universität aus.
    Die Corona-Pandemie wirkt sich auf dem Betrieb an Hochschule und Universität aus. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Trotzdem wolle man nicht ganz auf Präsenz verzichten. "Wir haben uns gedacht, dass es wichtig ist, dass die Leute sich auch persönlich kennenlernen – und das geht nun mal besser bei einem Bier in einer Bar als über Zoom", sagt Frank. Darum gebe es auch dieses Jahr eine Kneipentour für die Erstis sowie eine Campusführung und Stadtrallye, alles in Kleingruppen. Frank hält das für vertretbar, auch weil jeder für sich selbst entscheiden könne, ob er zu einer Kneipentour kommen will. "Als Fachschaft versuchen wir, die Leute zu integrieren, die jetzt auch neu nach Augsburg kommen", sagt der Student und vermutet, dass wegen des hybriden Semesters einige erst einmal nicht nach Augsburg ziehen. "Wenn ich vor zwei Jahren angefangen hätte, hätte ich vielleicht auch zuerst von Freiburg aus studiert."

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