2004 stand das Weberhaus in hellen Flammen. Der Dachstuhl stürzte in sich zusammen, die Fresken der Außenfassade wurden schwer beschädigt.
Die Brandversicherung ermöglichte der Stadt die Wiederherstellung des Dachstuhls, aber nicht die Restaurierung der Fresken, die zum Augsburger Stadtbild gehören. Sie sind deshalb so wertvoll, weil sie das letzte Zeugnis für viele bemalte Zunft- und Patrizierhäuser in
Angesichts der klammen Stadtkasse gründeten und leiteten Horst Denzer und Berthold Schmitt, der Sohn des Freskenkünstlers Otto Michael Schmitt, den Weberhausverein.
Innerhalb eines Jahres konnten sie dank vieler Unterstützer und der Spendenbereitschaft der Augsburger 75000 Euro sammeln, damit die Weberhausfresken wieder restauriert werden konnten. Seit 2007 strahlt das Weberhaus wieder im erneuerten Glanz und ist es ein Schmuckstück im Herzen der Stadt.
Zuletzt hatte der Verein noch für die Fertigstellung der Broschüre „Das Augsburger Weberhaus mit den Fresken von Otto Michael Schmitt“ gesorgt, die Berthold Schmitt mühevoll und verdienstvoll erarbeitete. Das reich bebilderte Heft dokumentiert die Geschichte des Weberhauses und seiner Restaurierung und beschreibt das Bildprogramm der Fresken, die die Geschichte der Weber in Augsburg in Bildern erzählen.
Broschüre über die Geschichte des Hauses
Die Broschüre kann gegen eine geringe Schutzgebühr in allen Buchhandlungen in Augsburgs Innenstadt und in der Bürgerinformation im Rathaus erworben werden.
Der Weberhausverein hat sich jetzt nach Erfüllung seines Zwecks aufgelöst. Infolge sparsamen Wirtschaftens konnte ein Restbetrag den Fördervereinen zur Restaurierung von St. Anna und St. Ulrich und Afra gegeben werden.
Berthold Schmitt ist zufrieden: „Wir sind stolz auf die gelungene Restaurierung. Wir und alle Augsburger können sich täglich über dieses Schmuckstück freuen.“ Und Horst Denzer ergänzt: „Das ist ein ins Auge springendes Beispiel bürgerschaftlichen Engagements. Augsburgs Oberbürgermeister würde sich sicher wünschen, das könnte Schule machen.“ (AZ, als)