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Haus Marie: Heimschließung: Im Haus Lechrain finden die Senioren eine neue Bleibe

Haus Marie

Heimschließung: Im Haus Lechrain finden die Senioren eine neue Bleibe

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    Das Seniorenheim „Haus Lechrain“ verfügt über 180 Plätze. Jetzt wurden dort die Bewohner des Haus Marie aufgenommen.
    Das Seniorenheim „Haus Lechrain“ verfügt über 180 Plätze. Jetzt wurden dort die Bewohner des Haus Marie aufgenommen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Aufgrund einer „ungewöhnlichen Situation“ empfing Sozialbürgermeister Stefan Kiefer (SPD) am Freitag die Medien im Haus Lechrain. Das Seniorenzentrum der städtischen Altenhilfe ist eingesprungen und hat 13 Senioren, die zuvor im Pflegeheim Haus Marie untergebracht waren, aufgenommen.

    Die Heimaufsicht habe die Vorgänge in der Einrichtung in der Jakobervorstadt bereits in den vergangenen Monaten im Blick gehabt. Nachdem in diesem Jahr keine verantwortliche Person mehr greifbar gewesen sei, es zu einem personellen Engpass kam und der Mehrheitsgesellschafter nicht auf ein Ultimatum der Heimaufsicht reagiert habe, musste gehandelt werden, so Kiefer. „Am Mittwoch beschlossen wir, in Kooperation mit der Heimaufsicht, dem Ordnungsreferat und dem Sozialreferat, das Haus bis Freitag zu schließen“, sagt Sozialreferent Stefan Kiefer.

    Das Wohl der Bewohner war im Haus Marie nicht mehr gewährleistet

    Warum dieser Zeitpunkt gewählt wurde, erklärt Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD): „Zum Wohl der Bewohner muss geprüft werden, ob die Pflegestandards erfüllt sind und ein Betrieb geordnet ablaufen kann. Sonst gibt es rechtlich keine Notwendigkeit einer Schließung.“ Als es zu dem personellen Engpass kam und es auch keinen Notgeschäftsführer gab, der Personal kurzfristig über eine Zeitarbeitsfirma hätte anfordern können, musste gehandelt werden. Wurm: „Natürlich wären die Betreiber verpflichtet gewesen, die massiven Schwierigkeiten zu erkennen und im engen Schulterschluss mit den Behörden nach einer Lösung zu suchen.“

    Sozialreferent Stefan Kiefer versteht es nach wie vor nicht, wie es so weit kommen musste. „In meiner Funktion als Sozialreferent habe ich den geplanten Umzug des Jakobsstifts, die geplante Evakuierung wegen der Weihnachtsbombe und die spontane Evakuierung des Betreuten Wohnens im Gebäude am Oberen Graben, das durch statische Probleme gefährdet war, begleitet. So etwas wie im Haus Marie habe ich aber noch nie erlebt“, betonte der Sozialreferent.

    Das Haus Marie ist nun Vergangenheit. Bereits letzte Woche habe das Haus Lechrain Anfragen von Angehörigen erhalten, die aufgrund der unsicheren Lage im Haus Marie einen Heimplatz suchten. 25 Personen war in dem kleinen Pflegeheim zuletzt untergebracht. Insgesamt 13 Senioren wurden nun in der Lechhauser Einrichtung aufgenommen. Durch die zwischenzeitliche Aufnahme der Senioren, die während der Sanierungsphase des St.-Afra-Seniorenheims im Haus Lechrain gelebt hatten, hatte das große Seniorenzentrum in Lechhausen noch freie Kapazitäten. „Das Haus ist nun gefüllt“, sagte Altenhilfe-Werkleiterin Susanne Greger. Im Haus Lechrain wurde 2013 der Betrieb aufgenommen. Es bietet Platz für 183 Menschen.

    Was im Haus Lechrain nun zu tun ist

    Dort gebe es viel zu tun. Bei den 13 Neuaufnahmen müssten Neudokumentationen erstellt werden. „Für die Senioren liegen Unterbringungsbeschlüsse vor. Es wird derzeit geprüft, ob diese noch aktuell sind“, betont sie.

    Einrichtungsleiterin Petra Fachet sagte, dass sechs Mitarbeiter über eine Zeitarbeitsfirma eingestellt werden mussten, um den Pflegebedarf bewältigen zu können. Die städtische Altenhilfe stehe mit Mitarbeitern des Pflegeheims Haus Marie in Kontakt. „Wir haben sie ermutigt, sich am Bewerberauswahlverfahren zu beteiligen“, sagt Susanne Greger. Schließlich müsse es am Ende auch passen. Wenn es im Haus Lechrain nicht klappe, dann vielleicht in einem der anderen Heime der Altenhilfe.

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