Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Hauptbahnhof Augsburg: Fugger-Express fängt Feuer

Hauptbahnhof Augsburg

Fugger-Express fängt Feuer

    • |
    Mit schwerem Atemschutz konnte die Feuerwehr mit CO2-Löschern auf das Dach der Lokomotive steigen und den Brand löschen.
    Mit schwerem Atemschutz konnte die Feuerwehr mit CO2-Löschern auf das Dach der Lokomotive steigen und den Brand löschen. Foto: Feuerwehr Augsburg

    Die Berufsfeuerwehr hat den Brand schnell im Griff. Der Strom wird abgeschaltet, das Feuer auf dem Dach des Regionalzugs mit Kohlendioxid erstickt. Brenzlig bleibt der Zwischenfall, der sich Dienstagnacht im Hauptbahnhof ereignete, dennoch für die Bahn AG. Betroffen ist ausgerechnet ein Triebwagen des neuen Fugger-Express. Die Züge werden seit ihrem Start Ende Dezember von einer Pannenserie geplagt.

    Der Zug der Baureihe ET -440 des Herstellers Alstom steht auf Gleis 53, als auf dem Dach plötzlich Funken sprühen. Es ist ein Abstellgleis, Menschen sind keine im Zug. Trotzdem rückt die Feuerwehr gegen 22 Uhr mit einem Großaufgebot an. Zwei Löschzüge donnern zum Hauptbahnhof, außerdem die Oberhauser

    Bei der Bahn begann gestern die Ursachenforschung. Der beschädigte Triebwagen wurde nach München gebracht. Dort wird untersucht, wie es zum Defekt kommen konnte. Pikant: Der Zug befand sich im "Stand-by"-Modus, als das Feuer ausbrach. Das heißt, die Systeme des Zuges waren nicht ausgeschaltet, sondern nur heruntergefahren.

    Die Klimaanlage läuft zum Beispiel weiter. Genau darüber beschweren sich Anwohner seit Monaten. Der Lärm, sagen sie, raube ihnen den Schlaf. Edith Feistle wohnt mit ihrer Familie nahe an den Gleisen. Sie erzählt: "Wir machen nachts alle Schotten dicht. Die Geräusche sind unerträglich."

    Beim Hersteller Alstom tagte gestern ein Krisenstab

    Die Bahn braucht den Dauerbetrieb. Weil die neuen Züge des Fugger-Express mit technischen Problemen kämpfen, muss Ersatz bereit stehen, der bei einem Ausfall sofort einspringen kann. Die Bahn versichert aber, dass man die Lärm-Grenzwerte einhalte.

    Ob der Zwischenfall vom Dienstag etwas mit dem "Stand-by"-Betrieb zu tun hat, ist unklar. Die Züge seien dafür ausgelegt, sagt Bahnsprecher Franz Lindemair. Beim Hersteller Alstom tagte ein Krisenstab. Die Experten glauben, dass ein Kurzschluss den Brand verursacht hat. Der Fehler liege nicht im System, er wurde durch ein einzelnes defektes Bauteil ausgelöst, sagt ein Firmensprecher.

    Der neue Fahrplan für den Fugger-Express verzögert sich seit Monaten, weil es technische Schwierigkeiten gibt. Noch sind nicht alle bestellten Züge ausgeliefert, das Eisenbahnbundesamt fordert von Alstom noch einige Unterlagen und Berechnungen. Winfried Karg vom Fahrgastverband Pro Bahn ist verärgert über die Verzögerungen. Sorgen um die Sicherheit in den Zügen macht er sich aber trotz des jüngsten Zwischenfalls nicht. "Die Anforderungen sind generell sehr hoch."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden