Ottmar Praehofer fühlt sich wie in einer „Geisterstadt“. Um ihn herum nur leere Schaufenster, verwaiste Läden. „Hier ist alles tot“, sagt er. Der Inhaber eines kleinen Lottoladens ist einer der letzten noch verbliebenen Mieter in den Augusta-Arcaden. Die Einkaufspassage steht sonst fast komplett leer. So wie es derzeit aussieht, wird sich daran auch so schnell nichts ändern. Denn nach Informationen unserer Zeitung ist der zuletzt gehandelte Großmieter, das Modehaus SinnLeffers, in letzter Sekunde abgesprungen.
Das Unternehmen aus Hagen bestätigte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, dass es derzeit nicht geplant sei, eine neue Filiale in Augsburg zu eröffnen. SinnLeffers hatte Anfang des Jahres sein Geschäft in der City-Galerie aufgegeben, aber stets beteuert, einen neuen Standort in der Stadt zu suchen.
Wie es in den Augusta-Arcaden nun weitergeht, dazu wollte sich seitens des Eigentümers Ignaz Walter gestern niemand äußern. Fest steht: In den vergangenen Monaten hatten eine Reihe von Händlern die ohnehin nicht allzu gut besuchten Arcaden verlassen. Darunter auch der Discounter Netto oder das Modegeschäft Ibiza-Fashion. Einigen war offenbar der Mietvertrag nicht verlängert worden, andere hatten von sich aus auf eine weitere Einmietung verzichtet. Vieles hatte darauf hingedeutet, dass man bei Walter den Einzug eines Mieters, der große Teile der Passage übernimmt, vorbereitet. Immer wieder war der Name SinnLeffers gehandelt worden. Doch daraus wird nun nichts.
Lotto-Händler Ottmar Praehofer macht das schwer zu schaffen. Denn ohne große Ankermieter wie zuletzt Netto fehle ihm die Laufkundschaft. Der Umsatz sei um 45 Prozent eingebrochen, klagt er. (monik)