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Grüne: Claudia Roth setzt sich im Rennen um Bundestagskandidatur durch

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Claudia Roth setzt sich im Rennen um Bundestagskandidatur durch

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    Claudia Roth hat sich gegen Herausforderer Xaver Deniffel durchgesetzt. Die Grünen-Politikerin, die derzeit Bundestagsabgeordnete ist, kandidiert wieder für das Amt.
    Claudia Roth hat sich gegen Herausforderer Xaver Deniffel durchgesetzt. Die Grünen-Politikerin, die derzeit Bundestagsabgeordnete ist, kandidiert wieder für das Amt. Foto: Kay Nietfeld, dpa (Archivbild)

    Langjährige Wegbegleiter von Claudia Roth haben es während der Versammlung gespürt und es hernach geäußert: „Die Claudia war extrem nervös und angespannt.“ Um halb zehn am Mittwochabend hatte die Augsburger Bundestagsabgeordnete der Grünen ihr Lächeln wiedergefunden. Zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass die 61-Jährige im Wahlkreis Augsburg-Königsbrunn für die Grünen bei der Bundestagswahl im Herbst 2017 antritt.

    Die in Deutschland bekannte Politikerin Roth hatte den Herausforderer Xaver Deniffel, den außerhalb der Augsburger Grünen kaum jemand kennt, geschlagen. 41 Mitglieder der Grünen aus Augsburg und Königsbrunn votierten bei der geheimen Wahl für Roth, auf Deniffel entfielen 22 Stimmen. Roth erhielt 65 Prozent der abgegebenen Stimmen – für eine langjährige Abgeordnete kein berauschendes Ergebnis, zumal der Kontrahent allein vom Alter her betrachtet nicht für eine Wachablösung gestanden hätte: Deniffel ist 58 Jahre alt.

    Herausforderer: "Claudia, wo warst du bei den wichtigen Entscheidungen?"

    Im Lauf der zweistündigen Versammlung konnte der Beobachter sogar den Eindruck gewinnen, dass anhand des Beifalls für die Kandidaten die Abstimmung noch hätte enger ausgehen können. In einzelnen Wortmeldungen kam zum Ausdruck, warum zumindest ein Teil der Augsburger Grünen nicht mehr mit „Claudia“ – man duzt sich bei den Grünen – glücklich ist. Ganz bewusst hob Herausforderer Deniffel auf sein politisches Dasein ab: „Ich bin ein Mann der grünen Basis“. Zwischen den Zeilen hörte sich dies als direkte Kritik an der Berufspolitikerin Roth an, die seit dem Jahr 1998 mit kurzen Unterbrechungen dem Bundestag angehört. Deniffel, der um den Rückhalt bei einem Teil der Mitglieder wusste, ging noch weiter: „Claudia, wo warst du bei wichtigen Entscheidungen?“ Auch die Rolle der Abgeordneten bei der Debatte um die Stadtwerke-Fusion, die die Grünen in zwei Lager gespalten hatte, wurde angeprangert.

    Roth erklärte sich: „Der Zeitpunkt, zu dem ich den Brief der grünen Fusionsbefürworter unterschrieben habe, war in der Tat unglücklich.“ Das habe sie bereits mit dem Parteivorstand in Augsburg geklärt. Sie stelle sich weiterhin kritischen Nachfragen: „Doch es muss auch gelten, dass wir Grüne unterschiedliche Meinungen haben dürfen.“ Trotz ihres bundespolitischen Einsatzes sei sie im Wahlkreis präsent, betonte die Abgeordnete. Gerade beim Thema Osttangente habe sie auch das Gespräch mit den Parteifreunden in Königsbrunn geführt. Für Augsburg erwähnte sie den Einsatz für das Weltkulturerbe.

    Erleichterung ist bei Roth und ihren Anhängern groß

    Wäre es jetzt an der Zeit, nach der langen bundespolitischen Laufbahn das Mandat abzugeben, um für andere Platz zu machen, fragte ein Mitglied. Roths Antwort: „Ich habe das Gefühl, noch immer etwas beitragen zu können.“ Für diese Aussage gab es demonstrativen Beifall.

    Als das mit Spannung erwartete Ergebnis bekannt gegeben wurde, war bei Roth und ihren Anhängern die Erleichterung groß. Jörg Westerhoff, eine Institution der Augsburger Grünen, griff am Ende der Versammlung zum Mikrofon: „Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für deinen Einsatz, Claudia, bedanken.“

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