Geschlossene Poker-Runde war kein Bluff

Augsburg

Geschlossene Poker-Runde war kein Bluff

Boris Becker, der Ex-Tennis-Champion, gibt im Werbefernsehen den eiskalten Zocker, der beim Pokern keine Miene verzieht, alle Mitspieler blufft und kräftig absahnt. Pokern, das früher konsequent als illegales Glückspiel in verrauchten Hinterzimmern verfolgt wurde, erlebt heutzutage einen regelrechten Boom, wird in Turnierform weltweit online angeboten und in einer juristischen Grauzone toleriert, sofern nicht um Bargeld auf dem Tisch, sondern - wie beim Skat oder Schafkopf - um Preisgelder oder Sachpreise gekartelt wird. Außerdem muss das "Startgeld" unter 15 Euro liegen, die Zocker dürfen nur in einem geschlossenen Kreis ihrer Leidenschaft frönen. Trotz allem werfen Polizei und Ordnungsbehörden ein Auge auf derartige Poker-Turniere, wie im Herbst 2009 in Lechhausen geschehen.

03.03.20, 13:56 Uhr

Früher war Pokern illegal. Das hat sich geändert. Trotzdem gab es jetzt einen Prozess um eine Poker-Runde. Foto: Alexander Kaya Foto: Alexander Kaya

Per E-Mail hatte der 45-jährige Veranstalter ihm bekannte Zocker zu der Pokerrunde eingeladen. Rund 90 Poker-Fans trafen sich in einer Gewerbehalle zu einer "geschlossenen Veranstaltung". Nach dem Tipp eines Insiders platzte die Polizei in das abgeschirmte Turnier. Die Überprüfung ergab jedoch, dass sich der Veranstalter offenbar an die Regeln gehalten hatte.

Diskutieren Sie mit

0 Kommentare

Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden