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Gemeinden: Neue Dächer für drei Lechhauser Kirchen

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Neue Dächer für drei Lechhauser Kirchen

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    Praktisch abgeschlossen ist die Sanierung von St. Pankratius.
    Praktisch abgeschlossen ist die Sanierung von St. Pankratius.

    Lechhausen Wenn dem Dach über dem Kopf die Tragfähigkeit nicht mehr zugetraut wird, gilt es zu handeln. Das musste jetzt in drei Lechhauser Kirchen geschehen: Die katholische Kirche St. Pankratius hat ihre seit Frühjahr 2008 begonnene Sanierung des Kirchendachs nahezu abgeschlossen. Das Dach der evangelischen Kirche St. Markus wird derzeit zügig saniert. Und in der katholischen Kirche St. Elisabeth steht eine Dachsanierung bevor.

    Wie eine „ewige Baustelle“ ist Markus Bader, dem Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft St. Pankratius und Unsere Liebe Frau, die Sanierung des Kirchendachs von St. Pankratius vorgekommen. „Praktisch ist sie nun abgeschlossen“, sagt er – auch wenn noch einige Arbeiten zu tun sind. Kernstück der Sanierung war das neue Kupferdach der Kirche. Dieses war notwendig geworden, um nicht gleich den ganzen Dachstuhl erneuern zu müssen.

    Und wie es bei so großen Sanierungen oft so ist, hat sich im Zuge der Arbeiten herausgestellt, dass noch einiges mehr zu tun ist, etwa die Erneuerung von Dachbalken oder der neue Anstrich der Kirche, der in seiner Zweifarbigkeit nun wieder eher dem Original nahe kommt. Auf rund 950000 Euro ist die Sanierung des Daches gekommen – 30 Prozent davon muss die Pfarrgemeinde selbst berappen. „Wir müssen schon noch schauen, wie wir das Geld zusammen bekommen“, räumt Pfarrer Bader ein. Als „schon gigantisch“ finde er, dass bereits knapp 139000 Euro an Spenden, vor allem viele Einzelspenden, eingegangen sind. „Das zeigt die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Kirche“.

    In der evangelischen Kirche St. Markus an der Blücherstraße sind indes die Arbeiten am Dach in vollem Gange. Im Advent vergangenen Jahres war bemerkt worden, dass die Aufhängung der Gipsschale der Kirchendecke nicht mehr sicher war. Das Dach der über hundert Jahre alten Kirche an der Blücherstraße wird nun neu eingedeckt, die Dachbalken, an denen Schäden festgestellt wurden, werden repariert.

    Nahezu alle Gottesdienste in der Kirche gefeiert

    Wenn das Dach neu gedeckt ist, also erst unter Volllast, wird mit der Aufhängung der Gipsschale der Kirchendecke begonnen. Trotz der Einschränkungen durch das Gerüst konnte die Gemeinde von St. Markus nahezu immer ihre Gottesdienste in der Kirche feiern. Pfarrerin Katharina Beltinger: „Wir leben damit, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, geht das.“ Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf circa 420000 Euro, von denen die Gemeinde ein Drittel zu schultern hat. Pfarrerin Beltinger weiß, was den Gläubigen ihre Kirche wert ist: „Die Kirche ist der Ort, der sammelt, wo der Gottesdienst gefeiert wird. Hier wird wieder klar, wie wichtig es ist, spezielle Räume für den Gottesdienst zu haben.“

    Auf ihre Kirche verzichten müssen seit November vergangenen Jahres die Gemeindemitglieder der katholischen Kirche St. Elisabeth. Die Kirche musste aus Sicherheitsgründen geschlossen werden, seitdem aus der Kirchendecke ein fünf Kilogramm schweres Putzteil herausgebrochen und in den Kirchenraum gestürzt ist. Die Untersuchungen, die daraufhin eingeleitet wurden, zeigten rasch, dass nicht nur die Decke, sondern auch Teile des Mauerwerks und des Dachstuhls zu sanieren sind.

    Dies wiederum bedeutet: Eine Neueindeckung des Daches ist notwendig. Pfarrer Robert Mair rechnet damit, dass mit der Maßnah- me (Kosten etwa 950000 Euro) noch in diesem Jahr begonnen werden kann. Die bürokratischen Hürden sind genommen, auch hat die Diözese einen beträchtlichen Zuschuss zugesagt.

    Wie geht die Gemeinde von St. Elisabeth damit um, schon seit Monaten für ihre Gottesdienste keine Kirche mehr zu haben? Die Gottesdienste werden im Pfarrsaal oder – an den wenigen sonnigen Sonntagen – im Freien, vor dem Pfarrsaal gefeiert. „So sehr wir uns damit behelfen, so ist das natürlich kein Ersatz für den Kirchenraum“, sagt Pfarrer Mair.

    Ein Kirchenraum, noch dazu mit Schätzen wie die großflächige Darstellung des Lebens der Heiligen Elisabeth oder der großzügige Raum, präge den Charakter einer Pfarrgemeinde. „Fast tragisch“ sei es, die neue Orgel nicht mehr spielen zu hören. Dennoch, so Pfarrer Mair, habe sich seine Gemeinde „den Optimismus bewahrt“. Sie sei fest entschlossen, das bevorstehende Projekt zu schultern, um wieder in vertrauter Umgebung Gottesdienst feiern zu können.

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