Die Wertschätzung eines Menschen, der nach einem langen Berufsleben in Ruhestand geht, lässt sich auch daran ablesen, wie der Abschied gestaltet wird und wer dabei ist. Insofern darf konstatiert werden, dass der langjährige Augsburger DGB-Chef Helmut Jung, 62, sehr geschätzt ist. Der DBG lud am Freitag zu einer Feier ins Fürstenzimmer im Augsburger Rathaus ein. Bayerns DGB-Chef Matthias Jena und dessen Vorgänger Fritz Schösser gehörten zu den Gästen. Es war zudem ein Wiedersehen vieler ausgeschiedener und aktiver Gewerkschafter in Augsburg: Jürgen Kerner (IG-Metall-Vorstandsmitglied), Karl-Heinz Schneider (langjähriger IG-Metall-Chef), Martin Koch (langjähriger IG-Bau-Chef), Helmut Schwering (früherer Verdi-Chef), Michael Leppek (amtierender IG-Metall-Chef), Thorsten Falke (Chef der IG BCE). Gekommen war nicht nur die große Gewerkschaftsfamilie, die mit Jung in dessen 27-jähriger Amtszeit zu tun hatte. Vertreter aus Politik und Wirtschaft dankten dem DGB-Chef ebenfalls, dazu gehörten Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl, Bürgermeisterin Eva Weber und Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Nachfolger von Jung ist ab 1. März Silke Klos-Pöllinger. „Rentner“ Jung wird künftig mehr Zeit auf dem Stadtmarkt verbringen, wie er wissen ließ: „Ich bin also auch weiter zu sprechen.“ Aus dem gewerkschaftlichen Leben werde er sich vorerst zurückziehen: „Nicht, weil ich kein Gewerkschafter bin. Sondern weil es nichts bringt, wenn die Alten nicht gehen wollen.“ (möh)
Fürstenzimmer