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Frühjahrsausstellung: So wurde die afa zum Erfolg für Augsburg

Frühjahrsausstellung

So wurde die afa zum Erfolg für Augsburg

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    Heute lockt die afa zwischen 80.000 und 90.000 Besucher aufs Messegelände.
    Heute lockt die afa zwischen 80.000 und 90.000 Besucher aufs Messegelände. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Augsburger Frühjahrsausstellung afa ist eine Institution. Im vergangenen Jahr besuchten rund 90.000 Menschen die Verbrauchermesse und informierten sich über neue Küchengeräte, über den Superkleber oder die neuesten Trends beim Gartenbau. Auch in diesem Jahr (7. bis 15. April) wird das nicht anders sein. Die Besucher bestätigen damit die Fortführung eines Erfolgskonzepts, das vor fast 70 Jahren startete.

    Damals, 1949, wurde die afa zum ersten Mal organisiert. 1953 zog sie bereits 95.000 Menschen auf das damalige Messegelände beim Ludwigsbau im Stadtgarten (zwischen Gögginger- und Rosenaustraße) um sich über neueste Trends zu informieren. Vorwiegend ging es um die Errungenschaften, die die Technisierung der Landwirtschaft mit sich gebracht hatte – Melkmaschinen beispielsweise oder eine Gummibereifung für Ackerwagen. Auch Nahrungs- und Genussmittel standen zunehmend im Fokus. Dazu kamen Themen wie Fischerei und Gartenbau. Ausgestellt wurde in Zelt- und Leichtbauhallen.

    Die Messe war derart erfolgreich, dass die Flächen im Stadtgarten schnell zu klein wurden. 1955 wichen die Veranstalter daher auf das deutlich größere Gelände zwischen Wittelsbacher Park und St.-Anton-Kirche aus. Temporäre Hallen konnten hier aufgebaut werden und den Ausstellern Platz für ihre Waren bieten. 32 Jahre lang war dieses Gelände die Heimat der Augsburger Frühjahrsausstellung – durchgeführt in den jährlich neu aufgestellten Zelthallen.

    Über 130.000 Menschen kamen

    Die Besucher aus der Region honorierten den Aufwand der Aussteller und Veranstalter. Im Jahr 1964 wurde die Besucherzahl von 100.000 geknackt, 1980 kamen sogar 131.400 Menschen zur Ausstellung.

    So präsentierte sich die Augsburger Frühjahrsausstellung im Jahr 1951 (links) beim Ludwigsbau. Einige Jahre später zog sie an den Wittelsbacher Park.
    So präsentierte sich die Augsburger Frühjahrsausstellung im Jahr 1951 (links) beim Ludwigsbau. Einige Jahre später zog sie an den Wittelsbacher Park. Foto: Sammlung Häußler

    Immer wieder wurde der Ruf nach fest installierten Hallen laut, unter anderem auch deshalb, weil die bisherigen Behelfslösungen nicht jedem Wetter standhielten. 1977 beispielsweise stürzte zwei Wochen vor der Eröffnung Halle 5 unter der hohen Schneelast ein. Doch die Pläne für feste Bauten wurden nie in die Tat umgesetzt. Es scheiterte an Protesten der Bewohner des Antonsviertels. Sie wehrten sich, schließlich hatten der Bau der Kongresshalle, des Hotelturms und der Sporthalle schon große Teile der Parkfläche versiegelt.

    Eine Lösung für die Fortführung der afa war in Sicht, als 1978 das heutige Messegelände an der Friedrich-Ebert-Straße konzipiert worden war. Doch erst 1988 konnten die Messemacher und ihre Aussteller tatsächlich auf das neue Messegelände umziehen. Von 29. April bis 8. Mai fand die afa erstmals in ihrer heutigen „Heimat“ statt.

    Die Erfolgsbilanz der Frühjahrsausstellung hielt auch hier zunächst an. Anfang der 90er Jahre bewegten sich die Besucherzahlen immer noch um die 130000. Doch der sich veränderte Markt und das geänderte Konsumverhalten machten der Messe zunehmend zu schaffen. Waren Verbrauchermessen wie die afa lange Zeit das einzige Medium, das Produktneuheiten vorstellte, kamen die Bürger schon bald auf anderen Wegen zu den Informationen. Zudem blieb die Messe nicht der alleinige Verkaufsort für bestimmte Produkte. Den berühmten Küchenhelfer Zauberstab (Mixstab) gab es bald auch im Einzelhandel.

    Ein Konkurrent kam dazu

    Mit dem Internet kam ein weiterer Konkurrent dazu. „Die Menschen wollen sich heute in der Tiefe mit einem Produkt beschäftigen, nicht in der Breite. Das können Verbrauchermessen wie die afa aber nicht in dem Maße liefern“, erklärt Winfried Forster, Sprecher des heutigen Veranstalters Afag. Der Messeexperte hat 1992 die Organisation der afa von der Ausstellungsgesellschaft der Stadt Augsburg übernommen und versucht seither, die Messe mit neuen Konzepten attraktiv zu halten.

    Die Besucherzahlen haben sich in den vergangenen zehn Jahren zwischen 80.000 und 90.000 eingependelt. Im bundesweiten Vergleich ein guter Wert. Manche vergleichbaren Messen hätten weniger Gäste oder seien nicht mehr existent, berichtet Forster. In Augsburg dagegen stünden die Geschichte, eine ganze Region, die Besucher und die Wirtschaft hinter der afa und machten sie so, entgegen dem Trend, zu einer nach wie vor gefragten Plattform, so Forster.

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