Lahti Papa Rydzek hat glasige Augen. Um ihn herum jubeln im spärlich besetzten Skistadion von Lahti etwa 200 deutsche Wintersport-Fans trompetend und fahnenschwenkend – und all die grün gekleideten Männchen aus dem Tross des Deutschen Skiverbandes vollführen ein Freudentänzchen. Sie alle sind gestern Mittag Zeugen eines historischen WM-Wettkampfes, bei dem am Ende vier deutsche Kombinierer auf den ersten Plätzen liegen und der Oberstdorfer Johannes Rydzek mit zwei riesigen Freudensprüngen das oberste Podest erstürmt. „What a German day“, ruft der Stadionsprecher immer wieder ins Mikrofon – was für ein deutscher Tag. Ein noch größerer Triumph bei einer Weltmeisterschaft war in grauer Vorzeit den Norwegern gegönnt, die bei der WM 1954 im schwedischen Falun laut Internet-Lexikon Wikipedia sogar die ersten fünf Plätze belegten.
Augsburg