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Freizeit: „Blick gerade voraus“

Freizeit

„Blick gerade voraus“

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    Nach Jahren wieder auf dem Motorrad unterwegs – viele Biker besuchen vorab erst einmal ein Fahrsicherheitstraining.
    Nach Jahren wieder auf dem Motorrad unterwegs – viele Biker besuchen vorab erst einmal ein Fahrsicherheitstraining. Foto: Foto: Sebastian Hrabak

    Motorradfahren gilt seit jeher als die große Freiheit auf zwei Rädern. Andererseits ist es auch nicht einfach, die PS-starke Maschine zwischen den Beinen zu zügeln und richtig zu handhaben – vor allem dann, wenn man drei, zehn oder zwanzig Jahre nicht mehr auf dem Sattel gesessen hat. Was also tun? Auf dem ADAC-Verkehrsübungsplatz trafen sich acht Inhaber eines Motorradführerscheins, um sich von Trainer Michael Otten wieder fit für die Straße machen zu lassen.

    Denn Motorradfahren ist gefährlich. Nach Angaben der Unfallforschung der Versicherer, einer Organisation der Deutschen Versicherungswirtschaft, ist das Risiko, auf einem Motorrad getötet zu werden, 14-mal höher als in einem Auto.

    Die Motivation der Teilnehmer ist also groß: Die meisten haben schon Zweiraderfahrung und wollen sich nun wieder herantasten. Holger Guhl beispielsweise hat diesen Sommer die Lust am Zweirad wieder gepackt, doch seine Partnerin hat ein sogenanntes Wiedereinstiegstraining vor den Kauf eines neuen Motorrads gesetzt.

    Auch Sonja Knickrehm, die einzige Frau im Kurs, war einmal eine begeisterte Bikerin, die sich ihr Hobby nicht einmal durch einen Unfall verleiden ließ. Als sich Nachwuchs ankündigte, war es vorbei mit dem Motorrad, Verantwortung und Sicherheit hatten Vorrang. Heute will sie herausfinden: Ist die Freude noch da? Mario Kirsch ist die Ausnahme unter den

    Der Kurs beginnt mit Grundlagen

    Trainer Michael Otten lässt es langsam angehen, Grundlagen stehen auf dem Programm. Ottens Grundregel, die den Tag beherrschen wird – „Blick gerade voraus“ – macht vieles leichter, vom Aufbocken der Maschine bis hin zum Langsamfahren. Dann darf der Zündschlüssel gedreht werden, denn es gilt, das Gefühl für Gas, Kupplung und Bremse wieder zu finden und die Wiedereinsteiger müssen feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, das Motorrad im Standgas in der Spur zu halten oder mit fünf Kilometer in der Stunde durch eine gedachte Spielstraße zu rollen. Doch alle haben den Tipp des Trainers im Ohr: „Blick gerade voraus“ und schon flutscht es.

    Der Kurs zeigt rasch Wirkung: Beim Mittagessen hat Systemberater Holger aus Stuttgart seine Maschine, eine Suzuki V-Strom, „im Kopf schon bestellt“. Und auch die Nachmittagsstunden mit Bremsübungen, Ausweichen vor Hindernissen und Kurvenfahren schrecken keinen der Teilnehmer mehr ab, das Vertrauen in das eigene Können ist wieder da.

    Der Trainer ist mit seinen Schützlingen zufrieden, guten Gewissens entlässt er sie auf die Straßen. „Das Wichtigste neben der Beherrschung der Maschine ist einfach defensiv zu fahren“, sagt er. „Wenn ich defensiv fahre, habe ich immer Spielraum, um einer gefährlichen Situation begegnen zu können.“

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