![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Fehlt Haunstetten ein attraktives Ortsbild?
Der Masterplan für den "Engineering Campus" - bei diesem Thema zeigte sich Baureferent Gerhard Merkle begeistert beim Bürgergespräch, zu dem die CSU Haunstetten eingeladen hatte. Dabei ging es um folgende Themen: Das Deutsche Luft- und Raumfahrtinstitut (DLR) wird sein zweites Hauptstandbein in Augsburg aufbauen, und das Fraunhofer Institut plant ein Institut für Faserverbundtechnologie.
Zunehmende Verödung der Hofackerstraße
Durch die räumliche Nähe zur Universität und Forschungsinstituten wird der Standort künftig für viele Firmen enorm attraktiv. "Firmen wie Kuka oder Eurocopter überlegen bereits, dort einzuziehen", verriet Merkle. Der Masterplan für die Bebauung des Areals ist bereits in Arbeit. Neben den Instituten soll auch ein breites Freizeitangebot mit Grünflächen, einem Spielplatz, Café oder Fitnessstudio gewährleistet werden. "Das ist auch kein Luftschloss, denn der Zeitdruck ist jetzt schon gegeben", begründete Merkle seine Euphorie. Da DLR bereits Ende 2010 in Betrieb gehen muss, ist der Baubeginn für den Frühsommer 2009 geplant.
Für rege Diskussion sorgte die zunehmende Verödung der Hofackerstraße. Mit der Ende November anstehenden Schließung des Rewe-Marktes wird es hier fürs Erste keinen Lebensmittelmarkt mehr geben. Dies ist vor allem für ältere Menschen ein Problem, die nicht mehr mit Auto oder Fahrrad zum Einkaufen fahren können. Die Schließung kam auch für Mitvermieterin Ruth Winkler überraschend. "Wir bedauern diese Entscheidung sehr." Merkle bekräftigte, dass Stadtteilzentren allerorten mit der Konkurrenz durch Discounter zu kämpfen haben. "Die größte Ursache hierfür ist aber unser Einkaufsverhalten", gab Merkle zu bedenken.
"Haunstetten fehlt ein schönes Ortsbild", wurde unter den Anwesenden beklagt. Auch optisch müsste einiges geschehen, um die Hofackerstraße attraktiver zu gestalten. "Der hässliche Woolworth-Betonbau müsste weg oder zumindest die Betontreppe", da waren sich alle Anwesenden einig. Merkle gab ihnen recht: "Die Treppenaufgänge sind wie Barrieren." Nur durch architektonische Verbesserungen ließen sich attraktive Geschäfte anlocken, so Merkle.
Hoffnung durch Städteförderungsprogramm
Eine Möglichkeit, den Stadtteil attraktiver zu gestalten, wäre das neue Städtebauförderungsprogramm für aktive Stadt- und Ortsteilzentren. Augsburg habe sich hier bereits mit den Stadtteilen Hochzoll und Lechhausen beworben, eine Genehmigung durch die Regierung von Schwaben steht aber noch aus. Damit auch Haunstetten für diese Förderungsmaßnahme vorgeschlagen werden kann, wäre ein Mehrheitsbeschluss im Stadtrat nötig.
"Dem werden wir nachgehen", versprach CSU-Stadtrat Andreas Jäckel.
Die Diskussion ist geschlossen.