Riesenjubel beim FC Augsburg. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl gewann das Derby beim scheinbar übermächtigen FC Bayern München sensationell mit 1:0. Vor 75 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena boten die Gäste eine starke Leistung und hatten sich am Ende den Sieg verdient. Drei wichtige und unerwartete Punkte im Kampf um die Internationalen Plätze. Allerdings profitierte der FCA gegen die Münchner von einem frühen Platzverweis gegen Bayern-Keeper Reina nach einem Foul in eigenen Strafraum an Raul Bobadilla.
„Für uns ist es immer wieder schön, wenn wir in München spielen dürfen“, sagte FCA-Trainer Markus Weinzierl vor der Partie. Obwohl es dort für den FC Augsburg bisher nur Niederlagen gab. Der Straubinger saß zum 100. Mal in der Bundesliga auf der Augsburger Trainerbank und hatte einige personelle Ausfälle zu verkraften. Neben den Langzeitverletzten musste Weinzierl auch auf Tobias Werner (Rückenbeschwerden) und Dong-Won Ji und Pierre-Emile Höjbjerg (beide muskuläre Probleme) in der Anfangsformation verzichten.
Überraschung: FC Bayern spielt mit Top-Elf
Bei den Bayern gab es dagegen einige Überraschungen auf dem Spielberichtsbogen. Trainer Pep Guardiola verzichtete nach dem Barcelona-Debakel darauf seine Stars zu schonen. Lediglich Pepe Reina hütete für Manuel Neuer den Kasten, ansonsten standen die Superstars wie Lewandowski, Thiago, Boateng, Müller, Schweinsteiger oder Lahm auf dem Rasen.
Doch Reinas Gastspiel als Bayern-Schlussmann war bereits nach 13 Minuten beendet. Nach einem weiten Schlag von FCA-Keeper Marwin Hitz lief Raul Bobadilla allein auf den Spanier im Münchner Kasten zu. Reina zog die Notbremse, Schiedsrichter Sascha Stegemann gab folgerichtig Elfmeter für die Gäste und Rot für Reina. Nationaltorhüter Neuer kam, doch Paul Verhaegh setzte den Strafstoß nur an den Pfosten und vergab damit die Riesenchance zum Augsburger Führungstreffer. Turbulenter hätte das oberbayerisch-schwäbische Derby nicht beginnen können.
FCA: Bobadilla erzielt traumhaften Siegtreffer
Mit einem Spieler weniger auf dem Feld versuchte der Deutsche Meister Ordnung in sein Spiel zu bringen. Was ihm zunächst nicht gelang. Denn der FCA witterte seine Chance, spielte mutig nach vorne und brachte so immer wieder Unordnung in die Münchner Hintermannschaft. Der FC Bayern hatte, dass Halil Altintop völlig allein vor Neuer den Ball nicht traf und der Unparteiische nach einer Attacke von Dante am überragenden Bobadilla den Gästen einen weiteren, durchaus möglichen Elfer verwehrte. Erst kurz vor der Pause trauten sich die Gastgeber aus der Deckung und verbuchten nun ihrerseits drei dicke Einschussmöglichkeiten durch Weltmeister Thomas Müller (41. Minute), Mitchell Weiser (43.) und Robert Lewandowski (45.). Glück für den FCA, dass der polnische Stürmer in dieser Szene nur die Querlatte traf.
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Nach der Pause plätscherte die Begegnung zunächst so dahin. Beide Teams wollten kein Risiko eingehen, in beiden Strafräumen spielten sich kaum nennenswerte Torraumszenen ab. Marwin Hitz zeigte sich bei einem Weiser-Schuss auf dem Posten, auf der anderen Seite lag der Ball zwar in Neuers Netz, doch der Unparteiische erkannte den Treffer nicht an. Er hatte ein Offensivfoul des eingewechselten Tobias Werner gesehen. Nach 71 Minuten dann allerdings Riesenjubel unter den 7000 Augsburger Anhängern. Nach einem Konterangriff passte der ebenfalls eingewechselte Höjbjerg auf Bobadilla und dieser zirkelte den Ball mit der Hacke zum 1:0 für die Gäste ins Bayern-Tor, ein herrlicher Treffer. Die Hausherren wehrten sich zwar gegen die drohende Niederlage, doch so richtig in Gefahr geriet der Sieg des FC Augsburg nicht mehr. Nach dem Schlusspfiff feierten die Augsburger Fans ihre Mannschaft - und das völlig zurecht.