Der Saal kocht. Geschmeidig wechseln die Schwäbischen Wirtshausmusikanten vom schnellen Walzer in den assyrischen „Hurse“. 300 Gäste sind im Mesopotamienverein auf den Beinen und lassen sich von Geige (Evi Heigl), Klarinette (Uwe Rachuth), Akkordeon (Horst Ott) und Bariton (Georg Müller) einheizen. Während die Ur-Bayern und -Schwaben meist in Zivil, nur zum Teil im Dirndl und kaum in Lederhose antraten, hatten sich die Assyrer als Gastgeber auf die schwäbische Minderheit an diesem Abend eingestellt. Fremdeln ist hier unbekannt. „Ich bin Bayer und das ist jetzt auch meine Tracht“, erklärt der Versicherungskaufmann Yakoub Yakoub gut gelaunt in Lederhose und rotweiß kariertem Hemd. Die Assyrer sind Christen und leben heute unter anderem im Iran, Irak, im Libanon und der Türkei.
Experiment