Augsburg Wer auf das Stichwort „Neuwahlen“ gewartet hatte, als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gestern vor die Presse trat, wurde enttäuscht. Der oberste Repräsentant des Staates, der als einziger den Schlüssel zu einem neuen Wählervotum besitzt, appellierte stattdessen an die gewählten Volksvertreter, sich zu einigen. „Alle in den Bundestag gewählten politischen Parteien sind dem Gemeinwohl verpflichtet“, sagte der Bundespräsident, er erwarte „Gesprächsbereitschaft“ für eine Regierungsbildung „in absehbarer Zeit“. Der misslungene Versuch der Bildung einer Jamaika-Koalition genügt ihm noch nicht als Nachweis echten Bemühens.
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