Es ist kurz nach 11 Uhr. Die volle Stunde hat gerade geschlagen. Eine Taube hat sich am Sicherungsgitter des Perlachturms in knapp 60 Metern Höhe gesetzt, schaut sich um und fliegt wieder weiter – als wüsste sie, was nun kommt. Ein heller Glockenschlag, schnell folgen weitere. In Mehrstimmigkeit spielen insgesamt 35 Glocken wie von Geisterhand gesteuert ein Lied. Es ist das „Glöckchenspiel“ aus Mozarts Zauberflöte. Leise ist es nicht gerade, etwa einen Meter oberhalb der Ohren findet das Glockenkonzert statt. Nur ein Gitter trennen die Metallinstrumente vom Betrachter. Bei den tieferen Tönen vibriert sogar der Boden der Aussichtsplattform.
Augsburg