Augsburg kennt den Künstler Siegfried Stiller, seit dieser gegen den geplanten Umzug des Kulturpark West in das Gaswerkareal auf dem Rathausplatz demonstriert hat: nackt. Vor drei Jahren war das. Dabei ging es ihm um den Ort, der ihm so ans Herz gewachsen war: dieses Kreativlabor in Kriegshaber.
Die Kunst hat Stiller sein ganzes Leben umgetrieben. Das fing in seiner Schulzeit an und führte zum Studium an der Hochschule der Künste in Berlin. Der Lebensweg führte Stiller wieder zurück in schwäbische Gefilde. Der in Welden geborene Künstler war vor allem im schwäbischen Raum in Ausstellungen präsent: in Augsburg, Kempten, Neuburg an der Donau, aber auch in
Große Formate und ein expressiver Zugriff zeichnen seine Malerei aus. Gefühlszustände und Menschen haben Stiller zu seinen Arbeiten inspiriert. Daneben hat er sich auch mit Fotografie und mit Computergrafik beschäftigt.
Obwohl Stiller schon seit längerem erkrankt war, starb er für die Angehörigen am 27. Dezember doch überraschend. Wie sie berichten, hat er sich auch durch die Erkrankung nie die Lebensfreude rauben lassen. Stiller habe kein halbes Leben, sondern ein ganzes Leben geführt, voller Energie und Leidenschaft. Richard Mayr