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Augsburg: Die Stadt Augsburg sagt den Christkindlesmarkt wegen Corona ab

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Die Stadt Augsburg sagt den Christkindlesmarkt wegen Corona ab

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    Der Christkindlesmarkt in Augsburg fällt im Jahr 2020 aus. Grund ist die immer größere Zahl an Corona-Neuinfektionen.
    Der Christkindlesmarkt in Augsburg fällt im Jahr 2020 aus. Grund ist die immer größere Zahl an Corona-Neuinfektionen. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Weiterhin steigende Corona-Infektionszahlen im Stadtgebiet, die Ansteckungsgefahr in Augsburg wächst. Da bleibt kein Platz für Großveranstaltungen. Am Montag hat die Stadt Augsburg den Christkindlesmarkt offiziell abgesagt. Die Enttäuschung unter den Schaustellern ist groß. Ebenfalls vor dem Aus steht die Fachmesse Grindtec, die Mitte November im Messezentrum hätte stattfinden sollen. Dass die Großveranstaltung noch zu retten ist, gilt als nahezu ausgeschlossen. Die Absage der Grindtec, deren Aussteller das komplette Messegelände belegt hätten, hat aus lokaler Sicht mit Blick auf Corona zumindest einen positiven Nebeneffekt: Das Corona-Testzentrum in der Halle 3a kann bis auf Weiteres bleiben. Ansonsten hätte in diesen Tagen ein Umzug nach Haunstetten angestanden.

    Das Aus für beide Großveranstaltungen kommt nach der Entwicklung der Corona-Fälle in Augsburg nicht mehr überraschend. Am Montag stieg der Sieben-Tage-Wert erstmals auf über 200 an, innerhalb von sieben Tagen wurden 205,4 neue Infektionen pro 100.000 Einwohner gezählt. Dass die Absage nun zu Beginn dieser Woche bekanntgegeben werden muss, hängt auch mit zeitlichen Vorläufen zusammen. Der Augsburger Christkindlesmarkt sollte zwar erst am Montag, 23. November, planmäßig starten. Die Aufbauten der Holzhütten hätten allerdings bereits in diesen Tagen beginnen müssen.

    Auch bei der Fachmesse Grindtec, die für die Branche der Schleiftechnik als wichtigste Veranstaltung im Jahr eingestuft wird, geht es unabhängig vom Corona-Infektionsgeschehen um eine zeitliche Terminierung der Aufbauarbeiten. Aus früheren Messen ist bekannt, dass die Aussteller extrem große Maschinen in den Messehallen aufstellen. Auch dieser Aufbau hätte jetzt in der letzten Oktoberwoche starten müssen, damit die Grindtec vom 10. bis 13. November hätte stattfinden können.

    Christkindlesmarkt: Viele Gespräche mit den Händlern

    Verantwortliche der Stadt hatten mit Vertretern der Schausteller und Marktkaufleute zuletzt einige Gespräche geführt, ob es für den Christkindlesmarkt eine Chance gibt. Dies bestätigt Manuela Müller-Manz, die Vorsitzende der Marktkaufleute. Das Aus sei für viele Händler "eine Katastrophe". Die Auflagen in den zurückliegenden Monaten wegen Corona hatten bereits zu einer Vielzahl an Absagen geführt. "Der Christkindlesmarkt war daher für uns die letzte Hoffnung", sagt Manuela Müller-Manz. Betrüblich sei die Situation zudem für diejenigen Händler, die bereits ihre Waren bestellt hätten. Dass die Absage des Christkindlesmarktes für viele Händler existenzbedrohend sei, wisse sie aus den Gesprächen mit Kollegen. Die Einnahmen aus dem Christkindlesmarkt dienten in früheren Jahren dazu, um die Monate von Januar bis März einigermaßen finanziell zu überbrücken.

    Man habe sich in den zurückliegenden Wochen gemeinsam um Konzepte bemüht, wie ein Christkindlesmarkt mit Auflagen hätte stattfinden können: "Und es waren gute Konzepte." Dazu gehörte unter anderem eine Entzerrung der Großveranstaltung, die sich nicht mehr allein auf den Rathausplatz konzentrieren sollte. Glühweinstände wären an andere Standorte ausgewichen. Diese Planungen können nun zurück in die Schublade. Ein ganz kleines Hintertürchen gebe es vielleicht, sagt Manuela Müller-Manz: "Sollten die Corona-Zahlen in Augsburg deutlich zurückgehen, wäre eine Art Mini-Christkindlesmarkt vorstellbar." So ganz wolle sie daher die Hoffnung nicht aufgeben. Die Vorsitzende der Marktkaufleute bringt jedoch Verständnis für die jetzige Entscheidung der Stadt auf. Dass Augsburg womöglich vor einem zweiten Lockdown stehe, sei offenkundig.

    Die Messe Grindtec muss aufgrund der Corona-Situation voraussichtlich abgesagt werden.
    Die Messe Grindtec muss aufgrund der Corona-Situation voraussichtlich abgesagt werden. Foto: Ulrich Wagner (Archivfoto)

    Nach Informationen unserer Redaktion steht eine Entscheidung über die Absage der Grindtec ebenfalls bevor. Am Montag liefen weitere Abstimmungsgespräche. Offenbar ist die Haftungsfrage ein zentrales Thema dieser Beratungen. Ausrichter der Fachmesse ist die Firma Afag Messen und Ausstellungen GmbH.

    Stau vor dem Corona-Testzentrum am Messegelände

    Das Messegelände spielt gegenwärtig wegen der Corona-Pandemie eine wichtige Rolle. In der Halle 3a befindet sich das Testzentrum. Bis zu 900 Tests werden hier täglich ermöglicht. Betreiber ist der Notfall-Rettungsnotdienst Bäuerle-Ambulanz. Personen, die sich testen lassen wollen, sollen sich allerdings zuvor online anmelden, lautet die Bitte. Am Montagmittag war das Verkehrsgeschehen vor der hinteren Einfahrt der Messe teils chaotisch. Die Polizei wies darauf hin, dass offenbar viele Autofahrer kurzfristig ohne vorherigen Termin das Gelände angesteuert hatten.

    Wer ohne Termin gekommen war, hatte allerdings schlechte Karten. Tobias Hock von Bäuerle-Ambulanz sagte auf Anfrage, dass erst wieder ab Donnerstag Termine buchbar seien. Nach seinen Worten wäre eine Ausweitung der Testkapazität möglich. "Auch in der Halle 3a könnte die Kapazität aufgestockt werden", so Hock. In welcher Größenordnung dies geschehen könnte, ließ Hock offen. Bäuerle Ambulanz sei dafür vorbereitet.

    Über den Standort des Testzentrums war in den zurückliegenden Tagen diskutiert worden. Die Stadt hat das frühere Depot des Abfallwirtschaftsbetriebs in der Isarstraße in Haunstetten als Ersatzlösung präsentiert. Die Verkehrsanbindung ist allerdings deutlich schlechter als an der Messe.

    Alle Neuigkeiten zum Coronavirus in Augsburg lesen Sie in unserem News-Blog.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Christkindlesmarkt: An der Absage führt kein Weg vorbei

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